RadReiseMesse 2025

Manchmal lohnt ein zweiter Blick. Zum Beispiel auf Gießen, die mittelhessische Universitätsstadt, deren Reize dem Autor bisher recht überschaubar vorkamen. Natürlich, sie seien nicht Wetzlar oder Marburg, meinen die Damen am Stand von Gießen Marketing, könne sich mit deren Altstädten nicht vergleichen. Aber auch Gießen habe Sehenswertes, und als Etappenziel am Lahnradweg lohne es durchaus einen Besuch. Und so prangen Stadtkirchenturm, Theater, Mathematikum und ein pittoresker Wochenmarkt auf den Plakaten am Stand. Man habe auch Tourenvorschläge durch Stadt und Umland vorbereitet, heißt es, und dank bester Bahnverbindungen sei Gießen von Frankfurt aus gut zu erreichen. Die Mitarbeiterinnen von Gießen Marketing sind überzeugt: Es lohnt wirklich ein zweiter Blick auf diese Stadt.

Oder doch lieber auf die Südpfalz? Auch sie wirbt um uns: zwischen Rhein und Pfälzer Wald erstreckt sich ein attraktives Urlaubsgebiet mit einem gut ausgebauten Radwegenetz, leicht zu bewältigen zwischen Weinbergen, herausfordernder im bergigen Westen. Über Mannheim oder Karlsruhe bestehen gute Bahnverbindungen, die die Anreise mit Fahrrad leicht machen.

Wein, Wasser oder Bier?

Apropos Wein: Die Vertreterin der Fränkischen Saale schenkt ihn in kleinen Probiergläsern aus. In diesem Jahr aber nicht in ihrer Funktion als Weinprinzessin, in der wir sie im Vorjahr kennengelernt hatten, sondern als kompetente Mitarbeiterin des Tourismusbüros. Die Attraktivität des Reiseziels mindert dies keinesfalls.

Und wo wir schon bei Prinzessinnen sind – Bad Salzschlirf ist wieder mit einer Quellenkönigin vor Ort, die für einen Besuch im hübschen Heilbad am Rande des Vogelsberg wirbt.

Wer lieber Bier als Wasser oder Wein trinkt, sollte der Empfehlung von PDC Tourism folgen und eine Radreise durch die Hallertau, dem berühmten Hopfenanbaugebiet zwischen Ingolstadt und München, buchen. Hallertauer Hopfen kann am Stand probiert werden, Bier allerdings nicht. Dazu besteht aber auf einer der angebotenen Touren sicher genug Gelegenheit. Für ihr Projekt „Heimatradeln“ wurde der Reiseveranstalter mit dem „Goldenen Pedal“ des ADFC Bayern in der Kategorie „Beste Radtourismus Serviceidee“ ausgezeichnet.

Wem das alles zu weit weg ist, kann sich an den Ständen von Wiesbaden-Rheingau, bayerische oder hessische Rhön, Vogelsberg, Hessisches Kegelspiel oder der Bergstraße zu Ausflügen motivieren lassen. Immer noch zu weit? Dann einfach Urlaub direkt vor der eigenen Türe machen und „Die Wetterau entdecken“. Denn „die Urlaubsregion Wetterau ist Teil der Destination FrankfurtRheinMain“. So wenigstens steht es auf dem Poster am Stand. Bekanntlich liegt das Gute ja oft so nah.

Erste Hilfe auf Radwegen

Wofür wirbt das Deutsche Rote Kreuz auf einer RadReiseMesse? Für Spenden natürlich, hier jedoch für einen ganz bestimmten Zweck: „First Responder on Bike“. Mit einer Flotte von Erste-Hilfe-Pedelecs soll in diesem Jahr an Rhein und Main die Erstversorgung nach Unfällen auf touristischen Radwegen erleichtert werden. Die Fahrzeuge sind mit einem medizinischen Notfallset ausgestattet, die Ersthelfer:innen können Verletzte auf viel befahrenen und schmalen Radpisten schneller erreichen als ein Rettungswagen, sie sollen die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes  überbrücken. In diesem Sommer sind Einsätze mit sechs Erste-Hilfe-Pedelecs geplant. Spenden dafür sind willkommen (www.drkfrankfurt.de/start/spenden/geldspenden/online-spenden.html).

„Echte Bonner Hotels“ werben um uns, und die Begeisterung über die Frankfurter RadReiseMesse ist dem Vertreter dieser Vereinigung deutlich anzumerken. Frankfurt liege in idealer Entfernung zu Bonn, was bisher bereits zum Erfolg geführt habe. Direkt nach einer der letzten RadReiseMessen habe er die Rückmeldung erhalten, dass erste Buchungen aus Frankfurt vorlägen. Deshalb, da ist sich der Herr sicher, werden die Bonner auch im nächsten Jahr in Bornheim vertreten sein. 

Gut besuchte Vortragsreihe und Auszeit mit Leckereien

Gut besucht waren die Vorträge: Rund 350 Zuschauer:innen fanden den Weg in die 1. Etage, wo stündlich ein spannender Erlebnisbericht präsentiert wurde.

Mit frischen Eindrücken gab es Gelegenheit, sich am ebenfalls umfangreichen Angebot des Cafés im Erdgeschoss zu versorgen. Das Team stellte ein breites Spektrum an Backwaren bereit – überwiegend selbst gebacken und gespendet von ADFC-Aktiven. Deren Einsatz hat sich gelohnt, Bio-Kaffee und Kuchen fanden reißenden Absatz, die Tische vor dem Tresen waren während der kompletten Zeit besetzt – eine echte Bereicherung für die RadReiseMesse!

Nicht vergessen werden sollen unsere „Klaunixe“, die im Sonnenlicht vor dem Eingang Fahrräder codierten, genau 61 sollen es gewesen sein. Und noch eine Zahl zum Schluss: Unsere Werber:innen konnten 39 neue Mitglieder für den ADFC gewinnen.

Das Messe-Team unter Leitung von Birte Schuch bedankt sich ausdrücklich bei allen Ehrenamtlichen, die zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.

Peter Sauer