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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Wolfgang Siefert vom Mobilitätsdezernat der Stadt Frankfurt präsentiert die Bus-Werbung zum „Holländischen Griff“
Stadt Frankfurt

Holländischer Griff“ soll bekannter werden

Städtische Präventionskampage gegen „Dooring“-Unfälle

An den „schwarzen August“ im Jahr 2018 mit vier getöteten Radfahrenden in Frankfurt werden sich noch viele mit Schrecken erinnern. Zumindest einer dieser Todesfälle hätte verhindert werden können, hätte der Fahrer eines Pkw vor dem Öffnen der Wagentür einfach kurz nach hinten geschaut.

Wie gefährlich solche „Dooring“-Unfälle sein können, ist längst noch nicht in den Köpfen aller Verkehrsteilnehmenden angekommen – und zwar unabhängig vom benutzten Fahrzeug. Das Straßenverkehrsamt ordnet zwar seit einigen Jahren bei Neuplanungen und Deckensanierungen entlang von seitlich parkenden Autos einen Sicherheitstrennstreifen an, doch einige Unbedarfte nutzen diesen unweigerlich erst einmal als Radspur. Ein extremes Beispiel hierfür ist die Schloßstraße, wo dieser Streifen quasi „ausge-ixt“ werden musste. Nicht weniger unbedarft verhalten sich Menschen, die Autotüren öffnen, ohne vorher zu schauen, dass niemand zu Schaden kommen kann.

Daher sind bei der Aufklärung nicht nur potenzielle Unfallopfer, sondern vor allem auch die im Sinne der StVO hauptsächlich Verursachenden der „Dooring“-Unfälle, also die türöffnenden Personen, anzusprechen. Folgerichtig hat die Stadt Frankfurt kurz vor Weihnachten eine Präventionskampagne gegen „Dooring“-Unfälle mit dem Slogan „Dreh‘ Dich um!“ gestartet. Geworben wird für den „Holländischen Griff“: Fahrzeuginsassen sollen zum Türöffnen den Arm nutzen, der vom Türgriff abgewandt ist, um den Blick ganz natürlich nach hinten zu richten. Also den rechten Arm für eine Tür auf der linken Seite und umgekehrt.

Ähnlich wie bei der „Handkäs-Kampagne“ zum Thema Sicherheitsabstand vor zwei Jahren sind nun 40 mit dem Kampagnenmotiv beklebte Busse bis in den Februar 2023 auf 30 verschiedenen Linien unterwegs. Wolfgang Siefert vom Dezernat Mobilität und Gesundheit: „Wir tragen das jetzt in die Stadt und zwar genau da, wo viele Menschen es bemerken werden: Im Verkehr selbst.“

Auch wenn die Zahl der Dooring-Unfälle rückläufig ist – 2017 hat die Polizei noch 155 solcher Unfälle polizeilich aufgenommen, 2019 waren es 87 und 2021 noch 67 – ist das kein Grund zur Beruhigung, meint auch Wolfgang Siefert „Unsere Vision ist hier: Null schwer verletzte oder getötete Menschen“.

Ein gutes Erklärvideo zum „Holländischen Griff“ findet sich hier: adfc-ffm.de/=rG2e

Torsten Willner