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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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„Das Fahrrad ist für mich das Verkehrsmittel erster Wahl in der Stadt“

Andreas Wischnewski (59) lebt in Enkheim. Dort und in Bergen trägt er Frankfurt aktuell aus und ist damit unser östlichster Aktiver. Mitglied im ADFC ist er seit seinem 18. Lebensjahr, aktiv aber erst seit rund vier Jahren. Der Kraftwerksmeister, der in Enkheim in einem Hausprojekt für gemeinschaftliches Wohnen lebt und im Heizkraftwerk West arbeitet, genießt gerade bei Frühschicht die Fahrt durch die morgendlich leere Stadt. Kulturell interessiert, liest er als Bergen-Enkheimer natürlich alles, was von den dortigen Stadtschreiber:innen veröffentlich wird. Im Urlaub wandert Andreas bevorzugt, hat aber mit seiner Frau natürlich auch schon Radtouren gemacht. Übrigens: Für die Zustellung von Frankfurt aktuell in den steilen Straßen von Bergen nimmt er das E-Bike, ansonsten ist er „bio“ unterwegs. Oder auf Bahnreisen mit dem Brompton-Faltrad.

Bitte stelle Dich in drei Adjektiven vor.

Freundlich. Zuverlässig. Hilfsbereit.

Wie bist Du zum Fahrradfahren gekommen?

Seit ich Fahrrad fahren kann, fahre ich Fahrrad. Als Kind auf der Straße mit anderen Kindern in Fechenheim-Nord, später zur Ausbildung von dort nach Sachsenhausen. Auch als ich später Autos hatte, habe ich die Wege zur Arbeit mit dem Rad zurückgelegt. Es ist einfach toll, am frühen Morgen quer durch die Stadt zu fahren, oft auf verschiedenen Wegen, mal durch den Ostpark und am Main entlang, mal über die Zeil. Das genieße ich.

Gibt es etwas Besonderes, das Du mit dem ADFC erlebt hast?

Für mich ist mein Engagement als Austräger der Kontakt zum ADFC. Ich habe lange überlegt, wie ich mich einbringen kann. Dann musste ein Austräger in Bergen ersetzt werden. Das war für mich die Gelegenheit, aktiv zu werden. Das Schöne daran: Ich arbeite sehr gut mit Paul Tiedemann zusammen, wir teilen uns den Bezirk und vertreten uns gegenseitig. Das finde ich toll – wo sonst kommen ein Kraftwerksmeister und ein Jura-Professor schon zu einer Zusammenarbeit? Schön finde ich auch, dass sich bei der Zustellung in Bergen immer mal Gespräche mit den Mitgliedern ergeben, die Interesse an der Arbeit des ADFC zeigen.

Welchen Tipp rund ums Fahrrad hast Du für die Leser:innen von „Frankfurt aktuell“?

Ich habe mich immer als ziemlich sportlichen Fahrer definiert. Inzwischen aber bin ich von der gebeugten Haltung über dem Rennlenker etwas abgekommen. Die aufrechte Sitzhaltung finde ich, vielleicht als Folge meines Alters, deutlich bequemer. Das ist zwar nicht ganz so sportlich (und entspricht sicher nicht dem aktuellen Lifestyle), aber ich komme immer noch gut voran. Eigentlich will ich ja langsamer werden, vor allem weniger gehetzt als bisher oft. Da hilft die aufrechte Sitzposition.

Was wünschst Du Dir für die Fahrradzukunft in der Region?

Aktuell passiert hier so viel, ich bin immer wieder ganz begeistert. Wenn vor mir auf einem breiten roten Streifen zwei Kinder auf Rollern ungestört unterwegs sind, fällt mir auf, dass so etwas vor 15 oder 20 Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Ich hoffe nur, dass dieses „Rad“ nicht wieder zurückgedreht wird. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es eine Bewegung gibt, die den Autoverkehr wieder stärker in die Stadt lassen will. Das wäre wirklich schade.Mehr Gelassenheit im Verkehr wünsche ich mir allerdings auch von den Radfahrenden. Wir müssen die Straße nicht immer als Kampfzone betrachten, da wäre mehr Entspannheit gut.
Vorstellen könnte ich mir, ein Radwegenetz nach holländischem Vorbild anzulegen. Dieses Knotenpunkt-System fand ich ziemlich einfach und sicherlich hilfreich für viele, die nicht aus der Region kommen.

Das Gespräch führte Peter Sauer