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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main   

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

Artikel dieser Ausgabe
links: Parkplatz Am Gericht
mitte: Parkplatz Am Marstall
rechts: Ecke Hattsteiner Allee und Schillerstraße
Rüdiger Maas

Rätselhafte Standortwahl

Fahrradabstellanlagen sollten vor allem dort errichtet werden, wo es relevante Ziele, also einen konkreten Bedarf gibt. Weil sie wenig Platz beanspruchen, ist das auch fast immer möglich. Warum sich Usingen bei der Standortwahl trotzdem an platzaufwändigen Auto-Parkplätzen orientiert, ist ein Rätsel.

In Usingen gibt es einige neue Radabstellanlagen, gefördert vom Land Hessen. Allerdings stellt sich den geneigten Radfahrer:innen die Frage, warum die Abstellanlagen neben Autoparkplätzen gebaut wurden. Wer mit dem Rad unterwegs ist, fährt bis zum Ziel. Autofahrer:­innen hätten das auch gerne, es ist aber nicht überall möglich. Daher sind die Parkplätze für Autos oft in einiger Entfernung zu möglichen Zielen. So auch in Usingen.

Abstellanlage, Parkplatz Am Gericht. Bei diesem Namen könnte man meinen, es gäbe ein Gericht in der Nähe. Gibt es nicht. Im ehemaligen Gerichtsgebäude ist die Polizeistation Usingen untergebracht, und selbst bis zu deren Eingang sind noch rund 100 Meter zu laufen. Es gibt also kein Ziel in der Nähe, das dazu verleiten könnte, genau hier das Rad abzustellen. Wer in den nahegelegenen Schlosspark geht, nimmt das Rad mit.

Abstellanlage, Parkplatz Am Marstall, überdacht. Auch hier sind keine Ziele erkennbar, die Radfahrende verleiten könnten, das Rad hier abzustellen. Außer vielleicht ein paar Schüler des nahegelegenen Gymnasiums, die bereit sind, für einen trockenen Sattel ein paar Meter zu gehen.

Abstellanlage, Ecke Hattsteiner Allee und Schillerstraße, selbstverständlich neben einem Parkplatz für Autos, weit von jeglichem Ziel für Radfahrende entfernt. Die katholische Kirche gegenüber kann nicht betreten werden, wegen möglicher Baumängel.

So fragen wir uns, wer diese Stellen ausgesucht hat, und ob diese Personen jemals Rad gefahren sind. An den ADFC Usinger Land e. V. hat die Stadtverwaltung jedenfalls keine Anfrage gestellt, ob die gewählten Plätze sinnvoll seien. Hier wurde öffentliches Geld sinnlos ausgegeben. Damit wurde nichts für den Radverkehr in Usingen getan.

Aber es gab im vergangenen Jahr auch Positives aus Usingen zu berichten. So sind fast alle Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung freigegeben worden. Und auch auf einem Fußweg wurde das Schild „Rad frei“ angebracht. Aber Achtung: Dieser Fußweg war schon immer im Radroutenplaner Hessen und im Schülerradroutenplaner Hessen als Radverbindung ausgewiesen.

Rüdiger Maas