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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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„Im Norden bekommt man das Rad neben die Wiege gestellt“

In einfachen Verhältnissen in Norddeutschland geboren, „erfuhr“ sich Bernd Wehking-Berges viele Gebiete auf der ganzen Welt mit dem Fahrrad. Denn als Ingenieur konnte er zahlreiche Länder bereisen und war dort teilweise über mehrere Jahre stationiert. Auch seinen Sohn brachte er konsequent mit dem Fahrrad in die Frankfurter Kita. Heute ist es dem aufgeschlossenen Rentner wichtig, auch etwas zurückzugeben. Er engagiert sich seit fünf Jahren aktiv in der KlauNix AG und hilft sowohl bei Codieraktionen an Ständen als auch bei Fahrrad-Checks in Firmen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Darüber hinaus arbeitet er ehrenamtlich im Jazz-Archiv Darmstadt und ist als Lesepate für Kinder aktiv. Daneben bleibt aber immer noch Zeit für Fahrradtouren und ­ausgiebige Reisen mit seiner Frau Dagmar in nahe und ferne ­Länder.

Bitte stelle Dich in drei Adjektiven vor.

Offen, kommunikativ, sportlich.

Wie bist Du zum Fahrradfahren gekommen?

Als in Norddeutschland Geborener macht die Frage keinen ­richtigen Sinn. Man bekommt dort das Fahrrad neben die Wiege gestellt. Und wenn man erst mal das Fahren gelernt hat, dann will man das Rad nicht mehr hergeben. Ob Gegenwind oder ­waagerechter Regen, nichts kann einen aufhalten. Und als Kind durch Matsch und Pfützen zu fahren, ist super. Dieses Spaßgefühl hat mich nie verlassen. Das sollte man den heutigen Kindern auch ermöglichen. Später bin ich dann einfach immer mit dem Rad zur Arbeit gefahren, ob in Frankfurt ohne die heutigen Luxusradwege, in Singapur bei tropischer Hitze oder in den USA bei bitterer ­Winterkälte. Nur in China war‘s mir zu chaotisch und gefährlich.

Gibt es etwas Besonderes, das Du mit dem ADFC erlebt hast?

Als Mitglied der Codier- und Fahrradcheckgruppe kommt man weit in den Frankfurter Stadtteilen und den dortigen Unternehmen herum und lernt viele verschiedene Leute kennen. Aber der v­errückteste von allen in unserer Gruppe war Wehrhart Otto mit ­seiner schillernden politischen Vergangenheit. Er stieg gerne vom Rad dadurch ab, dass er sein Bein über die vordere Stange des Herrenrades schwenkte. Klappte nicht immer.

Welchen Tipp rund ums Fahrrad hast Du für die Leser:innen von „Frankfurt aktuell“?

Haltet euer Fahrrad technisch in Schuss (wenn‘s klappert, stimmt was nicht) und bleibt beim Fahren immer locker (ist in Frankfurt nicht immer einfach, aber machbar). Und verliert den Spaß am Fahren nicht. Manchmal ist langsames Cruisen einfach genussvoller als hektisches Gestrampel. Und bitte benutzt die Fahrradwege immer in die richtige Richtung und fahrt nicht auf den ­Bürgersteigen. Wir hören bei den Codierungen immer wieder ­solche Beschwerden, das stört und nervt einfach.

Was wünschst Du Dir für die Fahrradzukunft in der Region?

Vielleicht erlebe ich es noch: den komplett ausgebauten Radschnellweg nach Darmstadt. Oder nach Eschborn und ­Oberursel. Bei diesen Vorhaben ist einfach das Ankündigungs­tempo deutlich höher als das Realisierungstempo. Besser wäre es anders herum.

Hannah Kessler