Trau Dich!
Uta Fitzen findet auch in der Nähe bisher wenig bekannte Ziele
Immer noch sind die Frauen ein wenig unterrepräsentiert in der Gruppe der Tourenleiter:innen im Frankfurter ADFC, aber sie holen auf und bieten sehr unterschiedliche Radtouren an. Uta Fitzen gehört dazu, sie leitet regelmäßig interessante Radtouren.
Uta ist seit ca. 10 Jahren Mitglied im ADFC. Damals war sie auf der Suche nach sportlichen Freizeitaktivitäten und einem Verein, der Radtouren anbietet. Auch waren ihr Kriterien wie die Verkehrswende und der Umweltschutz wichtig bei der Auswahl der Organisation. Das soziale Miteinander, eine eher bodenständige Ausrichtung, sportlich ambitioniert, aber weniger wettbewerbsorientiert waren ebenfalls für die Entscheidungsfindung bedeutsam. Vor diesem Hintergrund war (und ist) der ADFC natürlich unstrittig der richtige Verein und die Wahl fiel ihr nicht schwer.
Von Anfang an ist sie begeistert vom Tourenprogramm und seitdem nimmt sie sehr gerne an gemeinsamen Gruppenradtouren teil. Egal ob Feierabend- oder Tagestouren, Thementouren, Genussradeln, ob am Wochenende, Wochentags, oder bei der Adlersuche im Taunus, alles hat Uta Fitzen ausprobiert. Auch die unterschiedlichen Sterne wurden getestet, zwei, drei, vier Schwierigkeitsgrade kein Problem. Privat ist Uta Fitzen ebenfalls häufig mit dem Fahrrad unterwegs, plant und organisiert Touren und Reisen mit Freund:innen und Bekannten.
„Neben meinem Beruf wollte ich mich dann auch ehrenamtlich betätigen“, erinnert sich Uta. „Angesichts dessen war es naheliegend, mal zu überlegen, wie es wäre eigene Touren im ADFC anzubieten.“ Motiviert und entschlossen schaute sie im ersten Schritt genauer hin. Auch unter der Fragestellung: „Wie machen es die anderen Tourenleitungen“ konnte sie Erfahrungen sammeln. Weitere Infos holte sie sich bei der Internetrecherche und stellte schnell fest, dass „ich es kann“. Last but not least fragte Christiane Beckort, die als Kapitänin das Stadtradeln im ADFC organisiert und als Tourenleitung aktiv ist, ob sie nicht gemeinsam Touren durchführen wollen. Damit fing es vor fünf Jahren an und bis heute ist Uta Fitzen mit bis zu acht Radtouren im Jahr dabei. Als Leitung ist man verantwortlich für Planung, Organisation und Durchführung, aber man kann sich auch schrittweise herantasten und die Rolle der Co-Leitung übernehmen. Als Schlussfrau hält man die Gruppe zusammen, so kommen alle gemeinsam ans Ziel. Das macht den Einstieg für manche vielleicht einfacher und entspannter. Unterstützen kann ebenfalls das dreitägige ADFC-Zertifizierungs-Seminar, das für Tourenleitungen angeboten wird. Nicht nur rechtliche Aspekte werden besprochen, sondern auch der Umgang mit Teilnehmenden, wie begrüße ich, welche Infos sind im Vorfeld wichtig, wie können gegebenenfalls Konflikte entschärft werden, sind Themen der Schulung.
Uta Fitzen sucht gerne nach Zielen in der näheren Umgebung. Erstaunlicherweise sind sie den Teilnehmenden häufig nicht bekannt, wie z.B. die Tour nach Bad Homburg zu den Braumannswiesen. Auch der Ausflug zum Atombunker in der Wetterau mit Tourenleiterin Katja Hertel und Uta Fitzen als „Co“ war sehr spannend und außergewöhnlich (siehe „Bombensicher“ auf Seite 19).
Es radeln viele „Stammgäste“ mit, aber besonders angelockt durch die Veröffentlichung im Journal Frankfurt ziehen solche Angebote regelmäßig „Neulinge“ an, jüngeres Publikum und Radler:innen, die nicht Mitglied im ADFC sind, stellt Uta immer wieder fest. Sie freut sich über jede(n) Teilnehmer:in, denn das „Quasseln über Fahrräder, nach der Tour im Adler zu sitzen und zu klönen, gemeinsam einen netten Abend zu verbringen, das macht allen Spaß.“
Mit „gemischten“ Gruppen hat Uta Fitzen kein Problem. Bisher gab es keine Konflikte bei gemeinsamen Touren mit Biobike-und Pedelec Radler:innen. Beides geht gut nebeneinander, die E-Bikenden passen sich an die Geschwindigkeit an. Das Tempo wird eh von der Tourenleitung vorgegeben, an ihr kommt keiner vorbei.
Uta engagiert sich bis heute gerne bei der Touren-AG. Sie kann als Tourenleitung alles unter einen Hut bringen: nach der Arbeit endlich Bewegung, eine großartige ehrenamtliche Tätigkeit, Tüftelei beim Planen der Touren, Spaß und Unterhaltung beim Durchführen, vereintes Miteinander im Anschluss bei der Einkehr. Viele nette Gleichgesinnte, immerhin 60 Tourenleiter:innen sind dabei und mit vielen ist sie im Austausch. Man trifft sich und genießt gemeinsam das Vereinsleben im ADFC.
Sie kann allen Interessierten nur empfehlen: scheut Euch nicht, traut Euch!