rechts: … und der Pfad zur Umgehung der Barriere direkt daneben
Ute Gräber-Seißinger
Dauermisere um den Massenheimer Weg
Aufhebung der Sperrung abermals verweigert
Alles andere wäre eine Überraschung gewesen: In der Stadtverordnetensitzung am 2. Juli 2024 wurde der gemeinsame Antrag der Fraktionen der FDP und der Grünen zur Wiedereröffnung des Massenheimer Wegs – der einst kürzesten für den Radverkehr sicheren Verbindung zwischen Massenheim und dem Schulzentrum und der Innenstadt – von der regierenden Koalition aus CDU und SPD abgelehnt.
Erinnern wir uns: Im Jahr 2016 lehnte die Stadt eine radverkehrsfreundliche Variante des Plans zur Umgestaltung der Homburger Straße mit dem Verweis auf den Massenheimer Weg als erstklassige Ausweichroute ab. Umso „sinniger“ erscheint es, dass dieser Weg nun seit rund fünf Jahren gesperrt ist – und zwar hauptsächlich wegen einer Phantombaustelle. Wann mit dem Beginn der Bauarbeiten für die neue Therme zu rechnen ist, konnte keiner der Verantwortlichen bisher verlässlich erläutern.
Deswegen müssen fehlende Beschilderungen und der sporadische Baustellenverkehr für die abschließenden Arbeiten an der S-Bahn als Begründung für die Fortgeltung der Sperrung des kürzesten Wegs von Massenheim zum Schulzentrum herhalten. Für eine Stadt wie Bad Vilbel, die vor den kühnsten Planungen nicht zurückschreckt, scheint es eine Herkulesaufgabe zu sein, für die zur Wiedereröffnung der Route notwendigen Verkehrsschilder zu sorgen. Und was den Schüler:innen aufgezwungenen Umweg angeht: Auch die Huizener Straße ist nicht frei von Kfz-Verkehr
Wenn die Fraktionsvorsitzende der CDU zudem erklärt, dass der Umweg den Schüler:innen lediglich 30 Sekunden mehr Zeit abverlangt, bleibt es ihr Geheimnis, mit welchem Turbo-Gefährt sie dies festgestellt hat. Realistischer sind da schon eher drei Minuten mit dem Fahrrad. Für Personen gar, die ihrem Ziel zu Fuß entgegenstreben – auch an diese Gruppe ist tunlichst zu denken –, erhöht sich die Zeit auf ungefähr das Vierfache. Nicht zuletzt da das Wetter in diesem Jahr wiederholt recht feucht war, erscheinen solche Aussagen und Entscheidungen der Verantwortlichen durchaus als Zumutung.
Mein Resümee: Die in Bad Vilbel regierende Koalition macht sich einmal mehr um einen florierenden „Elterntaxi“-Betrieb verdient.