Genusstouren mit ICE
Tourenleiter Jens Zukunft kombiniert gerne Fahrrad und Bahn
Alljährlich veröffentlichen wir in Ausgabe 6 von Frankfurt aktuell eine Vorschau auf die Radreisen, die unsere Touren-AG für das folgende Jahr anbietet. In den letzten Jahren taucht hier häufig der Name von Jens Zukunft auf, der mit einem nicht ganz alltäglichen Angebot um Mitreisende wirbt.
An langen Wochenenden, wenn Donnerstag ein Feiertag ist und der Freitag zur Brücke wird, fährt Jens für vier Tage in die Alpen. „Radeln von St. Moritz am Inn zur Zugspitze“ oder „Doppelte Alpenüberquerung in 4 Tagen“ liest sich recht spektakulär und lässt Anstrengendes befürchten – da mögen einige „Die schönsten Barockstädte an Donau und Inn“ oder „Seen und Kunst (bayerische Voralpen)“ (siehe dazu auch Frankfurt aktuell 1/24) bevorzugen.
Allen Touren gleich ist, dass die Anreise mit der Bahn erfolgt, zumeist mit ICE. Jens reserviert bereits Fahrradplätze im Schnellzug (vorsichtshalber stornierbare), bevor sich erste Interessierte überhaupt angemeldet haben. Damit ist dann auch die Gruppengröße festgelegt. Die ist, bei sechs Stellplätzen im Zug, begrenzt. Jens als Tourenleiter reist dann möglichst mit seinem Faltrad, für das er keine Zugreservierung benötigt, um sechs Teilnehmer:innen die Mitfahrt zu ermöglichen.
Jens (53) ist seit langem Mitglied im ADFC, mit der ganzen Familie, bis zum Jahr 2020 jedoch passiv (aber, betont er, als eifriger Leser von Frankfurt aktuell). Jetzt sind die Kinder erwachsen, da bleibt ihm Zeit für ein Engagement im Verein. Und da ihm, der auch ohne eigenes Auto in der Welt zurechtkommt, das Organisieren und Austüfteln von Reisen schon in der sechsköpfigen Familie Spaß gemacht hat, war der Sprung zum Radreiseführer im ADFC Frankfurt ein kurzer. „Genusstouren“ nennt er sein Programm, eine Mischung aus Radfahren und Kultur, idealerweise zu einem bestimmten Thema. Vor kurzem stand „Das Bauhaus in Weimar, Jena und Dessau und die Berliner Moderne um Walter Gropius“ im Mittelpunkt der Reise, die er gemeinsam mit seiner Frau führte. Um den Kreis der Teilnehmenden zu erweitern, wurden Stellplätze in gleich zwei Zügen gebucht. Die Gruppe reiste nun zwar geteilt an, wurde aber in jedem Zug von einer Leitung betreut, die die Teilnehmenden am Ziel wieder zusammenführte.
Neben den Themenreisen ist Jens auch sportlich unterwegs, gerne im alpinen Raum. Da sollte man sich genau überlegen, ob man einer doppelten Alpenüberquerung in vier Tagen mit tausenden von Höhenmetern über steile Passstraßen gewachsen ist. Jens ist es.
Für das nächste Jahr allerdings hat er bereits weniger sportliche Ideen entwickelt. Städtetouren sollen es werden, Anreise wieder mit der Bahn, um dann aber vor Ort eine Metropole aus dem Fahrradsattel kennenzulernen. Und da Jens nicht davor zurückschreckte, das Oktoberfest in den Mittelpunkt einer Radreise nach München zu stellen, kann man auch im kommenden Jahr gespannt darauf sein, was ihm zu anderen großen Städten einfällt. Vielleicht Paris? Dort war er gerade, mit der jüngsten Tochter und zwei Falträdern. Tagesausflug mit dem TGV, mit Radtour durch die inzwischen fahrradfreundliche Weltstadt. Abends waren die beiden wieder in Frankfurt. Auch das eine nicht ganz alltägliche Reise nach Jens’ Geschmack.