Frauenpower
Rückblick auf das Treffen des ADFC-Frauennetzwerks Hessen in Frankfurt
Ein schöner Sommertag begrüßte die Frauen, die sich zum großen Treffen des Frauennetzwerks des ADFC Hessen eingefunden hatten. Kurz nach 10 Uhr am 22. Juni füllte sich bereits der Versammlungsraum des Saalbau Schönhof im Frankfurter Westen. Es lag eine Atmosphäre freudiger Erwartung in der Luft – ein Mix aus Vorfreude, großem Hallo bei bekannten Gesichtern und gespannte Neugierde bei neuen Gesichtern.
Gestartet wurde pünktlich um 10.30 Uhr mit einer bunten und kurzweiligen Kennenlernrunde für die über 40 teilnehmenden Frauen. Selbst gewählte Kurzcharakterisierungen wie die trinkfeste Tina, die Himbeeren liebende Helga oder die kalauernde Karin sorgten für einen heiteren Start.
Im Namen von Sarah Holczer, der stellvertretenden Bundesvorsitzenden des ADFC, wurde das Treffen dann offiziell eröffnet.
Das Forschungsprojekt „Straßen-Check“
Antje Quitta, Radverkehrsbeauftragte des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, präsentierte eine aufschlussreiche Studie zur Gestaltung von Radwegen und die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Straßen-Check“. Ziel des Projekts war es herauszufinden, wie verschiedene Infrastrukturgestaltungen das subjektive Sicherheitsempfinden beeinflussen. Mit Hilfe einer Umfrage unter 22.000 Personen und der Bewertung von Straßenszenarien anhand von 3D-Bildern wurden verschiedene Faktoren analysiert. So untersuchte die Studie, ob die Breite oder die bauliche Trennung von Radwegen einen größeren Einfluss auf das Sicherheitsempfinden haben und welchen Einfluss die Einfärbung von Radwegen hat.
Praxistool „Radwege-Check“
Die Ergebnisse der Studie wurden im Praxistool „Radwege-Check“ umgesetzt, das verschiedene Szenarien und Infrastrukturen vergleicht (das Tool ist unter www.radwege-check.de allgemein verfügbar). Abschließend lud Antje Quitta die Teilnehmerinnen zur Diskussion ein. Die Fragen und Anmerkungen der Frauen zeigten das große Interesse und die Relevanz des Themas.
Anja Zeller, Pressesprecherin des VCD Hessen, stellte sich auf der Bühne den Fragen des Frauennetzwerks. Ihr Interview war eine Mischung aus Fakten und humorvollen Geschichten über die Herausforderungen des Radverkehrs insbesondere auch für Frauen.
Mehr Diversität. Mehr Frauen beim ADFC
Helga Hofmann, stellvertretende Landesvorsitzende des ADFC Hessen, rundete die Vortragsrunde mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für mehr Diversität und Frauen im ADFC ab.
„Was macht uns als Verband vielfältig?“ – Mit dieser Frage begann Helga ihren Vortrag und zeigte auf, dass Diversität viele Facetten hat. Es geht nicht nur um die kulturelle Herkunft, sondern z. B. auch um Fähigkeiten oder Alter, sexuelle Orientierung, Religion usw.
Die Haltung des ADFC und wo wir stehen
Der ADFC hat sich schon 2015 auf einen Verbandsentwicklungsprozess begeben, bei dem Diversität als eines der neun Ziele festgelegt wurde. Ziel ist es, alle Radfahrenden zu vertreten und dies auch sichtbar zu machen. Der ADFC Hessen setzt sich aktiv gegen Diskriminierung ein und sieht menschliche Vielfalt als Chance.
Helga präsentierte Zahlen und Erfolge der letzten Jahre. Der Anteil weiblicher Mitglieder und Vorstände hat zwar zugenommen, der Gender-Check zeigt allerdings auch, dass wir weiterhin engagiert an unseren Zielen arbeiten müssen.
Workshops – Wissen to go
Nach der Pause starteten die Workshops. Bei „Technik am Rad“ wurden die Teilnehmerinnen zwar nicht mit schmutzigen Händen, aber mit strahlenden und aufmerksamen Gesichtern gesichtet.
Auch der Workshop „Verkehrspolitik: Good Practice. Bad Practice.“ war gut besucht und zeichnete sich durch engagierte Diskussionen aus.
Ebenso beliebt war der Workshop „Tipps und Tricks für eine zauberhafte Radreise“. Mit praktischen Ratschlägen wurde hier jede Reiselust geweckt. Beim Radlerinnenquiz „Sattelfest im Verkehr“ konnte frau ihr Wissen über Radverkehrsregeln und Bußgelder testen. Auch der „Komoot“-Workshop war gut besucht und wurde als Themenschwerpunkt für einen separaten Termin gewünscht.
Interessante Diskussionen gab es ebenfalls beim Workshopthema „Kinder und Rad fahren“.
Gemeinsam in die Pedale treten – der perfekte Ausklang
Nach einer ausführlichen Kaffeepause, die die Frauen nutzten, um sich auszutauschen, Bekanntschaften zu machen und die neuen Erkenntnisse zu teilen, schloss sich eine gemeinsame Radtour an. Die Route führte die Teilnehmerinnen über abwechslungsreiche Wege nach Oberursel.
Hier fand der Tag in der Veloon-Kaffeelounge seinen gemütlichen Abschluss. Bei Kaffee und Kuchen tauschten die Frauen noch einmal ihre Erlebnisse aus und mit einem letzten gemeinsamen Lachen und herzlichen Umarmungen verabschiedeten sie sich voneinander. Tenor: Der Tag des Frauennetzwerks des ADFC Hessen war ein voller Erfolg. Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Frauenpower für den ADFC!
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