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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Wetterfeste Familien

Trotz nasskalter Witterung war der ADFC-Aktionstag Verkehrssicherheit für Schulkinder und alle anderen ein voller Erfolg

Wildes Schneetreiben beim Aufbau der Stände und des Sicherheitsparcours – das war anders gedacht, als die Ortsgruppe Oberursel/Steinbach im Winter den Aktionstag zum „Anradeln“ am 21. April plante, bei dem die Sicherheit auf und mit dem Rad besonders bei Schulkindern im Zentrum stehen sollten.

Der April zeigte sich an dem Sonntag von seiner schlechten Seite: Lausige vier Grad, nicht gerade Wetter, das Lust auf Radfahren macht, ein scharfer Wind, der immer wieder die Beachflags umwarf, immer wieder Regen- und Schneeschauer. Trotzdem hatten die Kinder, die sich nicht vom schlechten Wetter bremsen ließen, großen Spaß. Sie probierten den Parcours aus und absolvierten einige Geschicklichkeitsübungen. Gerade die jüngeren Kinder liebten es, mit hohem Tempo über eine Wippe und über ausgelegte Reifen zu fahren. Die älteren balancierten mit großer Konzentration und Ausdauer einen Tennisball auf einem Kochlöffel durch einen Slalom. Sie übten zielgenau zu bremsen, unter einem Hindernis hindurchzufahren oder eine Acht genau an der Linie entlang nachzufahren, auch einhändig. Am Glücksrad wurden sie belohnt, wenn sie die Verkehrszeichen kannten und dafür kleine Preise gewannen.

Viele Passanten, die die Regenpausen nutzen für einen Spaziergang oder eine kurze Radtour, blieben am Abstands-Banner stehen. Mit einem Auto und einem Fahrrad hat die Ortsgruppe sehr plastisch demonstriert, was denn ein ausreichender Abstand bedeutet. Es ergaben sich viele Gespräche: „Hier siehst du mal, wie weit du vom parkenden Auto am Straßenrand wegbleiben musst“, erklärte ein Vater seinem Kind die Dooring-Zone. „Ja, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, finde ich auch oft, dass die Autos zu eng an mir vorbeifahren“, beklagte eine Besucherin. Autofahrende diskutierten, ob denn so viel Abstand überhaupt nötig sei. Sie müssten dann glatt auf die Gegenfahrbahn ausweichen, um einen Radler zu überholen! Beim Überholen eines langsameren Autos stellt das niemand in Frage … Immer wieder erklärten die ADFCler, warum der Sicherheitsabstand so wichtig ist und appellierten, darauf mehr zu achten. Wer es genauer wissen wollte, wann wieviel Abstand einzuhalten ist, konnte das beim Verkehrsquiz der Ortsgruppe erfahren.

Groß war der Andrang beim Codieren, auch neue Mitglieder wurden dabei geworben. Manche Familien kamen gleich mit mehreren Rädern, die nun alle besser gegen Diebstahl geschützt sind. Das Flickwerk Oberursel, eine ehrenamtliche Fahrradwerkstatt des Oberurseler Vereins Windrose, der seit fast 50 Jahren für gelebte Integration in der Stadt steht, unterstützte den ADFC-Aktionstag mit einem Technikcheck und konnte manches kleinere Problem beheben. Mit einer Feuerschale und Glühwein bot das Flickwerk zudem die willkommene Möglichkeit zum Aufwärmen für Besucher:­innen und die Aktiven aus der Ortsgruppe Oberursel/Steinbach.

Trotz des schlechten Wetters ziehen wir eine positive Bilanz: Erfreulich viele wetterfeste Familien, die wir über den ADFC, seine Aufgaben und Dienstleistungen informieren konnten, deren Räder diebstahlsicherer wurden. Vor allem freuen wir uns über die Kinder, die mit Spaß etwas über Verkehrssicherheit gelernt haben. Nicht zuletzt freuen wir uns über 20 Mitglieder, die beim Auf- und Abbau mithalfen und über Stunden Regen, Schnee und Kälte aushielten. Das verdient großen Dank und viel Lob! Gut denkbar, dass der Aktionstag eine Wiederholung erlebt – dann hoffentlich bei Sonnenschein.

Ulrike Heitzer-Priem