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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Editorial

Editorial Frankfurt aktuell, Ausgabe 2024-4
Josias Fröhlich

Es gibt viele gute Gründe, Kinder frühzeitig aufs Rad zu bringen: Radfahren fördert die motorische Entwicklung, es macht selbständig, Kinder lernen, sich im Verkehr und ihrer Umgebung zurechtzufinden. Natürlich sind Rad fahrende Kinder immer auch ein Beitrag zu lebenswerteren Städten, weniger Autoverkehr – Stichwort „Elterntaxi“ – mithin ein wichtiger Baustein für die Moblilitätswende.

Warum auch immer – meist wird ein aus Elternperspektive sehr wirkungsvolles Argument unter den Teppich gekehrt. Die Rede ist vom Eigennutz! Dass der Verzicht aufs Elterntaxi Mama und Papa Spritkosten und Zeit spart, liegt auf der Hand. Aber wie nützlich Rad fahrende Kinder für Erwachsene tatsächlich sein können, erkennt man vielleicht erst in Situationen, in denen man selbst auf Unterstützung angewiesen ist.

Stellen wir uns vor, es ist Sonntag, man möchte ein ganz bestimmtes, fest eingeplantes Foto für diese Zeitschrift schießen und hat die ­Gelegenheit dazu auch nur einige Minuten lang. Am Treffpunkt angekommen stellt man, kurz bevor es eigentlich losgehen soll, mit panischem Schrecken fest, dass sich in der Kamera kein Speichermedium befindet. Wohl dem, der ein – zugegeben schon ziemlich selbständiges – Kind anrufen kann, das auf sein Rad steigt und die benötigte Speicherkarte in Minutenschnelle von zu Hause zum Ort des Foto­shootings bringt und dem vergesslichen Fotografen damit erspart, zu diesem Zweck selbst den doppelten Weg zurücklegen zu müssen.

Mobile Kinder sind aktive Kinder – und daher auch (besser) in der Lage, sich selbst zu helfen oder andere Menschen zu unterstützen. Kindern das Radfahren nahe zu bringen, birgt so gesehen also auch eine beträchtliche soziale Komponente.

So weit, so gut. Bloß geschieht das nicht (mehr) von allein. Damit aus Kindern Rad fahrende Kinder werden, benötigen sie den Raum, die Gelegenheit und die Ermutigung, diese Fähigkeiten zu entfalten. Was dazu nötig und hilfreich ist, welche Initiativen entstanden sind, die dies einfordern, welche konkreten, Kinder und Eltern unterstützende Angebote und Möglichkeiten es gibt, wollen wir mit unserem Schwerpunktthema „Kinder aufs Rad“ in dieser Ausgabe einmal etwas ausführlicher beleuchten. Erschöpfend ist das Thema damit längst nicht behandelt – und wird daher auch in kommenden Ausgaben dieser Zeitschrift immer wieder einen Platz finden, verspricht

Torsten für das Redaktionsteam