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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Lückenschluss der Bahntrassenradwege

Eröffnung eines wunderschön ausgebauten Radwegs
im Sankt Wendeler Land

Die meisten hochwertigen Bahntrassenradwege in Deutschland wurden in der Zeit von 2010 bis 2015 eröffnet. In Hessen wurden damals der Rotkäppchenradweg und der Ederseebahn-Radweg fertiggestellt. Danach kamen 2019 nur noch zwei Wege dazu, unter anderem der Rhön-Sinntal-Radweg, der zwar in Bayern verläuft, aber doch relativ schnell vom Rhein-Main-Gebiet aus zu erreichen ist. Ganze weitere dreieinhalb Jahre sind nun vergangen, bis am 7. Mai mal wieder, bundesweit gesehen wohlgemerkt, die Eröffnung eines Top-Bahntrassenradwegs gefeiert wurde.

Neu und wie aus dem Ei gepellt: Impressionen vom Bahntrassenradweg Sankt Wendeler Land
Christian Martens

Auch der neue Weg liegt noch in Reichweite eines Tagesausflugs: Im Saarland wurden die Bauarbeiten auf 29 Kilometern zwischen Nonnweiler und Freisen beendet. Auf der Hälfte der Strecke liegt der Ort Türkismühle, der mit dem Zug vom Frankfurter Hauptbahnhof in gut zwei Stunden erreichbar ist. Der Weg schließt überdies fast vollständig eine Lücke zwischen zwei weiteren Bahntrassenradwegen, dem Ruwer-Hochwald-Radweg und dem Fritz-Wunderlich-Weg. In Kombination mit diesen beiden ist nun eine nahezu durchgängige Verbindung zwischen Kusel und Trier entstanden, eine Strecke von nahezu 100 Kilometern Länge, auf der tatsächlich 88 Kilometer auf ehemaligen Bahntrassen verlaufen.

Als bekennender Schönwetterradler war mir die Wetterprognose für den Eröffnungstag zu unsicher, so dass ich kurzerhand einen Tag vor den Feierlichkeiten eine Reise in den Hunsrück unternahm. Entgangen sind mir dadurch Grußworte der örtlichen Bürgermeister, Beschallung durch die örtlichen Musikvereine, das Sorgen um mein leibliches Wohl durch die örtlichen Vereine und auch so manche Aktion des ADFC in der Region. Erlebt habe ich einen wunderschön ausgebauten Radweg, der schon kräftig genutzt wurde, der teilweise direkt an Naturschutzgebieten entlangführt, der tatsächlich – und nicht überraschend für eine ehemalige Bahnstrecke im Mittelgebirgsbereich – auch ein Viadukt und einen Tunnel im Angebot hat und der mit einer Vielzahl von Rastplätzen aufgehübscht wurde. Auffallend war, dass an etlichen Rastplätzen ein individuelles Spielgerät montiert ist, das, und sei es nur durch die Farbgebung, einen Eisenbahnbezug herstellt. Ach ja, das Wetter hat auch gepasst.

Natürlich hat der Radweg auch seine eigene Website. Unter bahnradweg-sankt-wendeler-land.de gibt es weitere Infos, unter anderem zu Sehenswertem in der Nähe der Strecke. Im Sommer ist zum Beispiel eine Abkühlung im Bostalsee eine Option. Ich werde mit ­Sicherheit mal wieder vorbeischauen.

Christian Martens