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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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links: Hospitalstraße: kein Platz für Radfahrende in den Fahrradstraßen
mitte: Bleichstraße/Waldstraße: Radfahrer müssen sich durchkämpfen
rechts: Bleichstraße: endlose Autoschlangen in der Fahrradstraße
Detlev Dieckhöfer (3)

„Ausbaufähiges Erfolgsmodell“

Abschlussbericht der Hochschule Darmstadt zu den Fahrradstraßen in Offenbach – Stellungnahme des ADFC Offenbach

Die Fahrradstraßen werden in Offenbach immer mehr genutzt. Viele halten deren Einrichtung für sinnvoll, allerdings ist das Gefühl der Sicherheit auf den Fahrradstraßen gesunken – auch, weil viele Kraftfahrzeuge dort weiterhin zu schnell und oft illegal unterwegs sind. Dies sind die zentralen Ergebnisse des Monitoring-Abschlussberichts für das städtische Fahrradprojekt Bike Offenbach, den die Hochschule Darmstadt jetzt vorgelegt hat.

Der ADFC Offenbach war in die Planung der Fahrradstraßen einbezogen und so waren wir, in Kenntnis guter Beispiele aus anderen Städten, zuversichtlich, dass dieses Projekt den Radverkehr in Offenbach ein gutes Stück voran bringen würde. Zumindest was die öffentliche Diskussion betrifft, wurde dieses Ziel wohl auch erreicht. Bei der Ausführung der Fahrradstraßen mussten laut Verwaltung dann viele Kompromisse gemacht werden, aus unserer Sicht auch einige faule Kompromisse, die leider zu den unbefriedigenden Situationen führten, die oft beklagt werden. Bei den positiven Stellungnahmen der Verantwortlichen der Stadt werden diese Probleme natürlich gerne ausgeblendet.

So wird das Problem der Kontrolle der Einhaltung der Verkehrsregeln, wie Tempo 30, nur Anliegerverkehr, Vorfahrt für Radfahrende, etc., von der ausführenden Baubehörde an die Ordnungsbehörde weitergeschoben. Die Ordnungsbehörde wiederum bekennt, dass dieses alles nicht zu kontrollieren sei und durch gelegentliche Kontrollen kein spürbarer Lerneffekt eintritt; daher müsse es bauliche Maßnahmen geben. Letzteres fordern die Radfahrenden in Offenbach schon von Anfang an, in Kenntnis der wahren Gesetze der Straße. Die Bilder aus der Offenbacher Innenstadt belegen dies.

Im Rahmen der durch den Radentscheid mit dem Magistrat und der Stadtverwaltung festgelegten Maßnahmen sollen nun auch an einigen Stellen bald solche baulichen Einrichtungen folgen. Das bedeutet insbesondere:

  • Bauliche Maßnahmen
    Modale Filter, also Sperrungen durch Pfosten oder andere Einbauten, womit nur noch Fahrräder durch diesen Filter passen, ähnlich wie am Schillerplatz. Hiermit wird der Durchgangsverkehr meist deutlich reduziert, im Extremfall würde eine Sackgasse entstehen, wie bereits am Bierbrauerweg realisiert.
  • Wegfall von Parkplätzen, womit in engen Einbahnstraßen das Radfahren gegen den oft rücksichtslosen Kfz-Verkehr überhaupt erst möglich wird, wie z.B. in der Karlstraße, Bleichstraße und weiteren.
  • Verbesserung von Querungen und Einmündungen, die zwar geplant, aber noch nicht realisiert wurden, wie z.B. Schumannstraße/Odenwaldring, Geleitsstraße/Kaiserstraße.
  • Anpassung der Rad-Wegweiser wie z. B. an der Sprendlinger Landstraße von und nach Neu-Isenburg.
  • Nicht von ungefähr lautet der Titel des Monitoring-Abschlussberichtes der Hochschule Darmstadt „Ausbaufähiges Erfolgsmodell“. Die Radfahrenden Offenbachs hoffen auf den baldigen Ausbau.

Der komplette Bericht der Hochschule Darmstadt und weitere Infos finden sich auf der städtischen Internetseite: www.bikeoffenbach.de

Detlev Dickhöfer