Leser:innen MEINUNGEN
Frankfurt aktuell 2/2023 „Elf Jahre in der Rückschau“
In diesem Artikel seid Ihr voll des Lobes über die Verbesserungen, die es seit 2012 für Radfahrende in Frankfurt gegeben hat. Ein Projekt verdient dieses Lob allerdings in keiner Weise. Es ist die Umgestaltung der Eschersheimer zwischen Hügelstraße und Weißem Stein.
Um Anwohnern und Geschäftsleuten nicht wehzutun wurde das nicht erlaubte, aber geduldete Parken auf der rechten Fahrspur legalisiert. Der aufgemalte „Schutzstreifen“ hat keine Dooring-Zone und die verbliebene Fahrspur ist gerade mal so breit, dass ein SUV mit dem rechten Rad auf der Trennlinie vorbeifahren kann. Schätze mal das sind so etwa 50 cm Abstand.
Nach einer Kidical-Mass-Fahrt wollte ich die viel diskutierte Umgestaltung einer Familie mit kleinen Kindern zeigen und war entsetzt.
Auf diesem Stück Eschersheimer fühle ich mich seither nicht geschützt, sondern gefährdet.
Dort wurde eine Situation geschaffen, wie man sie wenig später auf der Schlossstraße beseitigt hat. An das wütende Gehupe und Gedrängele der Autos erinnere ich mich noch lebhaft. Aber wenigstens ist dort Überholverbot und Tempo 30 angeordnet.
Nichtsdestotrotz hat sich in den letzten 30 Jahren viel verbessert in Frankfurt. Luft nach oben bleibt genug.
Katharina Wacker
Stadt verfehlt die Ziele von Radentscheidbeschluss – eine Polemik
Samstag, 18. März 8:00 Uhr: ich schlage die Rundschau auf und der Appetit auf das Samstagsbrötchen vergeht mir schlagartig.
Lautet doch die Überschrift: Stadt verfehlt die Ziele von Radentscheidbeschluss. Als geneigter Leser wird man informiert, dass der radwegfreundliche Umbau der Bockenheimer Landstrasse von 2021!! auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Für die Schweizer Strasse soll kommendes Jahr mit der Planung begonnen warden und der Umbau frühestens im Jahr 2027!! beginnen.
Nach dem Radentscheid und unter Verkehrsdezernent Klaus Oesterling wurde die Verkehrswende in Frankfurt ambitioniert gestartet. Doch mit der Übernahme des Dezernats durch die „Grünen“ kann ich in Frankfurt nur Stillstand feststellen.
Die Partei die immer mit Umweltschutz und Verkehrswende wirbt, bremst hier gezielt bereits beschlossene Projekte aus. Dabei behauptet sie beim Ausbau vom Frankfurter Flughafen und der Autobahn im Fechenheimer Wald immer, dass beschlossene Projekte nicht mehr gestoppt werden können. Wenn es nicht um die Interessen von Autofahrern und Fraport geht, sieht man wie einfach das doch geht. Hoffentlich entzieht der neue Bürgermeister dieser Partei das Verkehrsdezernat und setzt jemanden engagiertes wie Klaus Oesterling ein.
Michael Bötte