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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Ganzjahres-Radwege für Anlagen- und Cityring

Machbarkeitsstudie zeigt, dass durchgehende breite Einrichtungsradwege auf den Ringstraßen möglich sind

Die sehnsüchtig erwartete und nun vorgestellte Machbarkeitsstudie im Auftrag der Stadt Frankfurt zeigt: Sowohl auf dem Anlagen- als auch Cityring lassen sich ordentliche Radwege einrichten!

Beim Pressetermin in den Räumen des Verkehrsdezernates kam die gute Nachricht gleich zu Beginn: Es ist möglich! Gemeint sind sichere, komfortable und ganzjährig schlammfreie Radwege, die eine Ergänzung zu den heute schon gerne von Radfahrenden genutzten Grünanlagen werden sollen. Geprüft wurden insgesamt elf Varianten mit Ein- und Zweirichtungsradwegen und auch Fahrradstraßen mit und ohne Anlieger-Autoverkehr.

Die insgesamt ca. 7,5 km wurden dabei in mehrere Abschnitte unterteilt, die unabhängig voneinander umgesetzt werden können. Die meisten Radfahrenden nutzen schon heute nur abschnittsweise die Grünanlagen und nur wenige fahren eine komplette Runde, sodass jeder umgesetzte Abschnitt eine für viele Menschen direkt spürbare Verbesserung in ihrem Alltag sein wird.

Für die Studie wurden extra Zählungen durchgeführt und vorhandene Zahlen mit ausgewertet, sodass auch die sehr unterschiedlich intensive Nutzung der Abschnitte deutlich wurde. Während der Schwerpunkt der heutigen Nutzung klar im Westen liegt, lässt sie im Nordosten (Seilerstraße / Friedberger Anlage) deutlich nach.

links: Anlagenring Scheffeleck (Eckenheimer Landstraße/Scheffeleck)
mitte: Bockenheimer Anlage in Fahrtrichtung Eschenheimer Tor
rechts: Parken in zweiter Reihe: Seilerstraße als Teilabschnitt des Cityrings

Am Ende steht aber trotzdem die Empfehlung, dass sowohl auf dem kompletten Anlagen- als auch Cityring jeweils ein durchgehender und breiter Einrichtungsradweg in Fahrtrichtung der bisherigen Einbahnstraßen eingerichtet werden sollte. Diese Lösung ist, zumindest für deutsche Verhältnisse, schnell, unkompliziert und kostengünstig umsetzbar. Manche Abschnitte werden aber, u.a. wegen absehbarer privater Großbaustellen im Straßenraum, noch einige Jahre auf sich warten lassen. Die Umsetzung soll daher, was die Abschnitte angeht, etwas „durcheinander“ anstatt am Stück erfolgen, damit einige Abschnitte möglichst schnell umgesetzt werden können und nicht das gesamte Projekt auf das letzte verfügbare Teilstück warten muss.

Dafür, dass es nur eine recht allgemeine Machbarkeitsstudie ist, wurden teilweise schon überraschend detaillierte Vorschläge für Kreuzungen usw. erarbeitet. So wird beispielsweise ein neuer Zweirichtungsradweg direkt vor dem Flemings-Hotel ins Spiel gebracht, der damit auch den vielen aus dem Oeder Weg kommenden Radfahrenden eine willkommene Abkürzung in die Stadt bieten würde. Dieser Lückenschluss ist bereits in der weitergehenden Planung und soll mit als einer der ersten Abschnitte (neben Bleichstraße und Bockenheimer Anlage) umgesetzt werden.

 

Der Cityring (blau) wird im Uhrzeigersinn befahren, auf dem Anlagenring (rot) fließt der Verkehr entgegen der Uhr um die Innenstadt. Beide Straßenverläufe sind von der Studie betroffen.

Grafik: OpenStreetMap/
Ansgar Hegerfeld

ffa-2023-3-06-ganzjahres-radwege-2_klein

Obwohl wünschenswert und auch absehbar ist, dass das Projekt früher oder später komplett umgesetzt wird, soll die Durchführung sogar noch in diesem Jahr mit der „Lange Straße“ zwischen Battonstraße und „Schöne Aussicht“ starten. Die VGF baut dort ohnehin die Straßenbahnhaltestelle barrierefrei um und die Stadt nutzt diese große Baustelle, um gleich „huckepack“ Radwege anzulegen. Das spart wertvolle Zeit und Geld und ist ein positives Beispiel dafür, dass Machbarkeitsstudien nicht zwangsläufig geduldiges Papier bleiben müssen. Wie üblich braucht es dafür aber ausreichenden politischen Willen, der aktuell vorhanden ist. Die Idee für diese Machbarkeitsstudie stammt aus dem Radentscheid-Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, 2020 wurde bei beim wohl längsten und schnellsten Popup-Radweg der Welt die Machbarkeit schon auf der Straße symbolisch präsentiert (siehe Frankfurt aktuell 04/2020).

Für die Radwege sollen sowohl vorhandene Fahrstreifen als auch Parkplätze umgewidmet werden, was aber dank der zahlreichen (ebenfalls untersuchten) Parkhäuser und bisher überdimensionierten Fahrbahnen kein Problem darstellt.

Ansgar Hegerfeld