Gefahrensituationen vorprogrammiert
Im Zuge der Arbeiten zur Neugestaltung der Kasseler Straße hat man vor dem Burgfestspiele-Kreisel in nördlicher Richtung einen Schutzstreifen für den Radverkehr angelegt. Er verläuft bis zum Zebrastreifen vor dem Kreisel und ist auf dem Stück kurz vor dem Zebrastreifen durch die rote Einfärbung zusätzlich deutlich sichtbar hervorgehoben.
Entsprechend der Empfehlung für Radverkehrsanlagen (ERA) 2010 endet ein Schutzstreifen vor dem Kreisverkehr. Autos und Fahrräder sind im Mischverkehr zu führen, wenn der Straßenraum für eine getrennte und sichere Radverkehrsführung nicht ausreichend bemessen ist. Für mehrspurige Fahrzeuge gilt dort das Verbot, einspurige Fahrzeuge zu überholen.
Bei der jetzt gewählten Gestaltung erkennen Autofahrende nicht, dass sie sich einfädeln müssen. Sie überholen Radfahrende, die den Schutzstreifen befahren. Es gilt der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern, der allerdings häufig nicht eingehalten wird. Umgekehrt werden auch Radfahrende dazu verleitet, langsam fahrende Kfz rechts zu überholen – und somit in den toten Winkel einzufahren. Gefahrensituationen direkt vor der Einfahrt in den Kreisel sind also vorprogrammiert.
Nicht gerade günstig ist die Tatsache, dass sich genau an der Verengung der Fahrbahn eine Zufahrt zum Gelände eines Autohändlers befindet. Oftmals werden dort Fahrzeuge geparkt, die Sicht wird dadurch entsprechend eingeschränkt.
Theo Sorg