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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Torsten Willner

Editorial

Ja, richtig. Auch wenn wir unsere Kompetenz eher im Radfahren, der Verkehrspolitik und dem Radtourismus sehen, sollten wir trotzdem immerhin so viel von Zoologie verstehen, um zu erkennen, dass die im letzten Heft an dieser Stelle abgebildete, vermeintliche Nilgans (Alopochen aegyptiacus) in Wirklichkeit eine Kanadagans (Branta canadensis) gewesen ist, worauf uns etliche Leser:innen hingewiesen haben, wofür wir uns bedanken – und um Entschuldigung für diesen Fauxpas bitten!

Was Kanada- und Nilgans (unsere visuelle Berichtigung rechts im Bild) miteinander verbindet, ist ihr Neozoen-Status oder, wenn man es so nennen möchte, ihr Migrationshintergrund. Die Tiernamen lassen ja ­bereits erkennen, dass die eine Art ursprünglich aus Nordamerika, die andere aus Afrika stammt. Dass das Zusammenleben von Mensch und Tier mit und ohne Migrationshintergrund bei uns grundsätzlich gut funktioniert, sind – um in der Bildsprache der Ornithologie zu bleiben – Federn, mit denen sich Frankfurt und die Region durchaus schmücken können. Auch die Aufnahme ganz anderer neuer kultureller, gesellschaftlicher und technologischer Phänomene bereitet uns weltläufigen Rhein-Main-Kosmopoliten häufig weniger Mühe als anderen. Um hier doch noch einmal an das Editorial des letzten Heftes anzuknüpfen, muss eingeräumt werden, dass bei der Adaption von international erfolgreicher Fahrradinfrastruktur ein differenzierteres Bild für unsere Region zu zeichnen ist. Während sich die Population breiter, eingefärbter und zum Teil baulich ­geschützter Radwege sichtlich ausdehnt (auch wenn man sich das ­natürlich noch schneller wünscht), fällt es der für unsere Breiten immer noch exotischen Spezies der Radschnellwege unglaublich schwer, sich in der Rhein-Main-Region festzukrallen. Was könnte helfen? Nistkästen oder Vogelfutter? Wohl kaum.

Vielleicht die Wahl eines fahrradfreundlichen Stadtoberhauptes? Schon eher! Aber wie können Kandidat:innen Wählerinnen und Wählern auf die Schnelle klarmachen, dass Verkehrswende und
-sicherheit wichtige Anliegen auf der eigenen politischen Agenda sind? Hier ein heißer Tipp des ADFC an alle Parteien für die Stichwahl und alle künftigen Wahlkämpfe: Stellt Wahlplakate – anders als aktuell oft praktiziert – bitte immer so auf, dass insbesondere alle, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, stets gut ­gesehen werden können und auch selbst in alle Richtungen, in denen Verkehr stattfindet, schauen können. Das wäre doch ein guter Start ins Amt, findet

Torsten für das Redaktionsteam