Live aus dem Südbahnhof
Die Weihnachtsfeier des ADFC Frankfurt fand nach der Coronapause „dribbdebach“ statt
Angekündigt waren „diverse Leckereien, heitere Unterhaltung und natürlich Bertrams legendäre Pixel-Show“. Nicht angekündigt war, dass allein das Zusammentreffen so vieler ADFC-Aktiven zu guter Stimmung, interessanten Gesprächen und einem Gefühl der Zusammengehörigkeit durch die gemeinsame Arbeit beiträgt.
Endlich wieder Weihnachtsfeier, diesmal im Saalbau Südbahnhof, endlich wieder Normalität, endlich wieder maskenfreies Zusammensein. Rund 120 Mitglieder haben sich darauf gefreut und sind in den großen Albert-Mangelsdorff-Saal (in dem auch Konzerte „Live aus dem Südbahnhof“ stattfinden) gekommen, um sich in lockerer Atmosphäre jenseits von Coronabeschränkungen und Video-Treffen „live“ auszutauschen.
Birte Schuch, im Vorstand aktiv, bewies ihre Fähigkeiten als Moderatorin am Mikrophon, begrüßte die Besucher:innen, präsentierte den Vorstand des ADFC Frankfurt und machte sich danach an die Vorstellung der einzelnen Arbeitsgruppen, ohne eine der „Führungskräfte“ dieser AGs zu vergessen. Applaus war den Genannten sicher, ein kleines Präsent (wir sind auf einer Weihnachtsfeier!) wurde von Anne Wehr als Weihnachtsfrau überreicht.
Sonderapplaus erhielt natürlich Klaus Oesterling, ehemaliger und, wie betont wurde, autoloser Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt und nun Ehrenmitglied des ADFC. Wir Radfahrende haben seiner Amtszeit viele der roten Streifen in der Stadt zu verdanken, seine Zusammenarbeit mit dem Radentscheid hat die Bedingungen für den Radverkehr in Frankfurt wesentlich verbessert.
Sonderapplaus erhielt auch Thomas Fuchs, den Moderatorin Birte als Vorleser der Weihnachtsgeschichte – diesmal nicht aus Bethlehem, sondern aus dem hierzulande ähnlich bekannten Stenkelfeld – ankündigte, bevor sie nach einer Pause im Programm zu der legendären „Pixelshow“ überleitete. Präsentation: Bertram Giebeler / Technik: Ecki Wolf – das eingespielte Team warf einen reich bebilderten Blick zurück auf das Fahrrad-Jahr und zeigte das Engagement des ADFC in Verkehrspolitik, Touristik, bei Messen wie VELO oder Eurobike, bei Eigenveranstaltungen wie RadReiseMesse, bike-night und diversen anderen Aktivitäten sowie kulturellen Angeboten für die Mitglieder. Dabei wird, auch das ein wichtiger Aspekt solcher Treffen, den Anwesenden wieder einmal bewusst, wie vielfältig die Arbeit im ADFC ist, aber auch, mit welchem Aufwand wir uns dem Fahrrad zuliebe engagieren und warum wir auf weitere Hilfe und Unterstützung unserer Mitglieder angewiesen sind (die Kontaktmöglichkeiten findet ihr auf Seite 3).
Donnernder Applaus belohnt die Macher der Pixelshow, belohnt aber auch Günter Tatara, der mit seinem Saxophon für musikalische Einlagen sorgt.
An dieser Stelle noch eine persönliche Anmerkung: Dank meiner redaktionellen Arbeit an Frankfurt aktuell bin ich mit vielen Akteur:innen im Verein im Gespräch. Zumeist jedoch beschränkt sich dieses „Gespräch“ auf E-Mail-Kontakte, Video-Treffen oder gelegentliche Telefonate. Da freut es mich um so mehr, im Südbahnhof auf viele Menschen von Angesicht zu Angesicht zu treffen. Im direkten Austausch kommen wir uns näher, werden Ideen für Frankfurt aktuell entwickelt, erfahre ich aber auch, wie akribisch genau unsere Zeitschrift gelesen wird. Wo die Fischbrötchen noch besser sein sollen als die von mir in Heft 6-22 erwähnten, weiß ich jetzt dadurch. Das weiterführende äußerst unterhaltsame und persönliche Gespräch mit der Informantin, über Essen im allgemeinen und Fisch im besonderen, wäre ohne solch eine Zusammenkunft, ob vor Weihnachten oder zu einem anderen Anlass, kaum entstanden.
Wo wir gerade über Essen reden: Nicht vergessen haben wir „diverse Leckereien“. Mit (offensichtlich) viel Liebe geschmierte Brote, Käse, Plätzchen und Kuchen (selbstgebacken und selbstgekauft), Nüsse, Mandarinen, dazu Wein, Saft oder Flaschenbier – vorweihnachtlicher geht es kaum. Zum Schluss ein Tipp für die, die bisher noch nie auf einer Weihnachtsfeier des Frankfurter ADFC waren: Die besten Schmalzbrote der Stadt, meint der Autor, gibt es dort!
Peter Sauer