Stadtradeln 2022 in Bad Vilbel
Altbekanntes und Erstaunliches
Ab Ende August war es wieder so weit: Das dreiwöchige Zeitfenster fürs Stadtradeln in Bad Vilbel begann. In guter Tradition waren wir vom ADFC natürlich auch wieder mit von der Partie. Nach aufsummierten 76.611 Kilometern im letzten Jahr hatte die Stadt für dieses Jahr mit 80.000 Kilometern als Zielvorgabe zu motivieren versucht. Zwei Äquatorlängen sind ja tatsächlich eine griffige und beeindruckende Zahl.
Allerdings kam es anders. Statt einer weiteren Steigerung der insgesamt geradelten Strecke kamen am Ende nur 62.172 Kilometer zusammen, ein Rückgang um 19 Prozent. Allein das Schulteam des Georg-Büchner-Gymnasiums war gegen den Trend mit Eifer dabei. In den letzten Jahren waren sie schon immer das Siegerteam gewesen, dieses Mal verdreifachten sie nahezu die Anzahl der Radelnden. In Zahlen: Letztes Jahr gehörten 38 Prozent aller Radelnden zum Schulteam, dieses Jahr 71 Prozent. Auch wenn die durchschnittliche Kilometerleistung sich in etwa halbierte, war der erste Platz unangefochtener denn je. Mit 33.432 Kilometern erradelten sie fast 54 Prozent aller in Bad Vilbel zurückgelegten Strecken. Dazu einen herzlichen Glückwunsch!
Außerhalb des Schulteams sank die Zahl der Teilnehmenden von 184 auf 133 und die Kilometer von gut 52.000 auf knapp 39.000, womit die durchschnittliche Kilometerleistung in etwa gleich blieb.
Und wir vom ADFC? Wie gewohnt haben wir wieder mit gebührendem Abstand zum Schulteam den zweiten Platz gemacht. Mit 21 Teilnehmenden waren wir nur eine Person weniger als im Vorjahr. Allerdings ging unsere Kilometerzahl um ein Drittel auf 6.874 zurück. War das Spitzentrio letztes Jahr noch jeweils im vierstelligen Bereich, so blieben die ersten drei dieses Jahr im Fenster zwischen 700 und 800 Kilometern. Die 1000-km-Latte hat diesmal wohl nur der Beste des Schulteams geknackt – der aber, das sei nebenbei erwähnt, auch ADFC-Mitglied ist.
Und sonst? Das Team der Grünen wuchs von 9 auf 23 Teilnehmende und wuchtete sich damit von Platz 13 auf Platz 3, die SPD zeigte konstante Leistungen, rutschte damit aber von Platz 12 auf Platz 7 vor, das CDU-Team schmolz von 22 auf elf Teilnehmende, die dafür aber ihre Einzelleistung deutlich steigerten und sich damit auf den achten Platz vorarbeiteten. Die Naturfreunde belegten wie im letzten Jahr den vierten Platz.
Offen bleibt: Wird denn tatsächlich weniger geradelt‘? Oder lassen sich nur weniger Leute zur Teilnahme motivieren? Wie groß ist der Wettereinfluss und wie ist die Tatsache, dass der Start dieses Mal in den Schulferien lag, zu bewerten? Nächstes Jahr kann man dazu mal die Zahlen mit den mittlerweile installierten Zählstellen abgleichen. Könnte spannend werden. Auf ein Neues also im Jahr 2023!
Christian Martens