Peter Sauer
Qualität am Stadtrand
Die Beschilderung war längst da, doch die Route nur mit viel Mühe zu befahren: Aus dem holprigen Abschnitt zwischen Frankfurt-Bergen und der Stadtgrenze zu Bad Vilbel, dem Eselsweg, ist nun eine vorzeigbare Fahrrad-Strecke geworden. Heller glatter Asphalt ersetzt die zerfurchten und aufgerissenen Beton-Platten, die über viele Jahre die Freude am Radfahren verdarben. Nun ist hier eine ganzjährig befahrbare Verbindung zwischen den beiden Städten entstanden. Alles könnte also gut sein, wäre da nicht das bittere Ende: Bevor Radfahrende, von Bad Vilbel kommend, Bergen erreichen, müssen sie die dortige B521, eine stark befahrene Ortsumgehung, überwinden. Auf der Straße wird schnell gefahren, kaum jemand hält sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung von 60 km/h. Wer als Radfahrende:r nicht sehr fit und reaktionsschnell ist, verliert hier die Zeit, die auf der neuen Asphaltpiste gewonnen wurde. Und gibt sich dabei auch noch in Gefahr, von einem Auto touchiert zu werden.
Ob hier eine Querungshilfe geplant ist? In Parlis, dem städtischen Informationssystem, ist dazu nichts zu finden, und der Ortsbeirat beantwortet Anfragen dazu nicht. Immerhin das Radfahrbüro vermeldet, dass im Querungsbereich der „Hohen Straße“, viel weiter östlich gelegen, eine Lösung in Planung ist. Dort jedoch, so die Erfahrung des Autors, wäre sie gar nicht so dringlich. Denn der Kfz-Verkehr auf der Umgehungsstraße folgt zumeist dem Verlauf der B521, und die biegt an einer Ampelkreuzung zwischen Eselsweg und Hoher Straße nach Norden ab. So ist die Straße dort, wo uns bei einer Querung geholfen werden soll, viel weniger belastet als dort, wo die direkte Verbindung von Bad Vilbel nach Bergen endet.
Peter Sauer