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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Leser:innen Meinungen

(k)ein Platz fürs Lastenrad? (Frankfurt aktuell 4-2022)

Die Fahrradinfrastruktur in Frankfurt hat eigentlich keinen Platz für Lastenfahrräder, die SUVs unter den Fahrrädern, die meist mit Elektroantrieb schnell beschleunigen und schnell gefahren werden. Die Radwege sind in Frankfurt z.T. Zweirichtungsradwege – z. B. die von mir täglich benutzte Ost-West-Verbindung am südlichen Main­ufer. Jedesmal erschrecke ich, wenn ein Lastenrad über eine der Brücken kommend in kräftigem Bogen auf den Radweg einbiegt. Ebenso erschrecke ich, wenn ich links oder rechts in rasantem Tempo überholt werde oder wenn mir eines entgegenkommt und die Spur nicht hält. Auf Zwischenhaltinseln bei Ampelübergängen (z. B. Eschenheimer Tor) ist der Platz bereits ohne Lastenräder oft zu knapp. Lastenfahrräder mit ihrem massiven Vorbau, vorne den Kindern/Hunden/Einkäufen als Prellbock, nicht immer guten/geübten FahrerInnen sind für mich zusammen mit zu zweit gefahrenen E-Scootern inzwischen das Bedrohlichste bei meiner Mobilität. Ich bin eine Alltagsradlerin mit einfachem City-Alltagsrad, ohne Auto, angewiesen auf mein Rad bei allen Wegen von der Arbeit bis zum Einkaufen. Ich bin leider nicht mehr jung, sportlich, kräftig, besonders reaktionsschnell, aber auch ich möchte gerne weiterhin möglichst sicher auf den Radwegen und -streifen fahren können. Und mein Fahrrad an den vorhandenen Fahrradständern abstellen können, ohne dass ein Lastenfahrrad mindestes zwei Abstellplätze blockiert.

Annette Müller


Verzählt? Radverkehrszählstellen (Frankfurt aktuell 4-2022)

Ich habe zwei weitere Ideen für die Gründe zum Unterschied der Zählungen am Schöllberg.

1. Menschen fahren nur eine Strecke mit dem Rad; also zur Arbeit hin, aber mit der S-Bahn zurück nach Hause.

2. Je nachdem, wo die Schleife bergab liegt, habe ich noch eine Idee: Ich persönlich fahre am Lidl gerne auf der Straße den Kreisel, man bekommt so schön Schwung. Danach fahre ich aber nicht direkt auf den Radweg, weil das wieder Schwung nähme (einbiegen quasi im rechten Winkel), sondern bleibe noch ein Stück auf der „Autospur“ und fädele mich dann erst wieder auf die Fahrradspur ein. Sollte die Messschleife weiter oben liegen, fahre ich also parallel daran vorbei und kann so nicht erfasst werden.

Claudia Horn

Bei dieser Zählstelle handelt es sich nach meiner Recherche auf adfc-hessen.de/=zPcn um eine Zählstelle, welche nicht in beide Richtungen zählt. Es werden keine Radfahrer erfasst, die entgegen der Fahrtrichtung unterwegs sind. Dies ist gut zu erkennen, wenn man sich z.B. die Daten der Zählstellennummer 592 in Bad Vilbel anschaut. Dort wird in der Einzelansicht der Dauerzählstelle in Fahrtrichtungen unterschieden, nicht jedoch bei den Zählstellennummern 590 und 591. Der Unterschied kann dadurch also nicht zustande kommen.

Ihre These 3 würde ich auch unterschreiben, da die „Profis“ oft das Überfahren der Fahrbahnmarkierung meiden, da diese wohl rutschiger ist.

Meine These allerdings ist, dass die Zählstelle in Richtung Frankfurt eine Trainingsstrecke für viele Rennradfahrer und Triathleten ist, auch wenn dieser Abschnitt dieses Jahr nicht beim Ironman dabei war.

André Pfister

 

Jochen Waiblinger, Verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Bad Vilbel, zu „Verzählt“:

Vielen Dank für die weiteren Ideen zur Lösung des Mysteriums.

Dass Menschen für Hin- und Rückfahrt andere Wege oder andere Transportmittel (S-Bahn) nehmen, erscheint plausibel. Dies zeigt sich auch bei Messstellen, die in beide Richtungen zählen, z.B. Bad Vilbel Massenheim (Niddaradweg) oder Friedberger Landstraße beidseitig auf Höhe der Hofhausstraße. Alle drei Stellen zeigen kontinuierlich unterschiedliche Zahlen je nach Richtung, allerdings mit nicht ganz so großen Abweichungen.

Die 2. These kommt leider nicht zum Tragen, da die Zählstellen relativ weit unten, knapp oberhalb/unterhalb des Übergangs zur katholischen Kirche sind.

Auch Hessen Mobil konnte bisher noch keine wirklich befriedigende Lösung anbieten. Wir bleiben gespannt, ob es eines Tages eine Auflösung geben wird.

Bis dahin wünsche ich allzeit gute und sichere Fahrt.


Wir verändern Frankfurts City! (Frankfurt aktuell 3-2022)

Beim Lesen der Überschrift stellt sich mir die Frage, wer wohl wir ist? Doch wohl nicht (nur) der ADFC? Seit über 30 Jahren bemühen sich ADFCler in Frankfurt um Verbesserungen im Radverkehr der Stadt und die Ergebnisse sind äußerst bescheiden.

Erst die Klagedrohung der Umwelthilfe gegen die Überschreitung der Stickstoffemissionen und drohende Dieselfahrverbote haben schnell sehr viel Bewegung in den Ausbau des Radnetzes unter Herrn Oesterling gebracht. Parallel hat die Initiative des Radentscheid Frankfurt – die zu Beginn vom ADFC entschieden abgelehnt wurde, um es sich Politikern einer bestimmten Partei nicht zu verscherzen – weiteren Wind in den Ausbau der Infrastruktur gebracht.

Heute erst wieder durfte ich bewundern, woran der ADFC seit ewigen Zeiten scheitert: für das Opernplatzfest, Weinfest, Konzerte etc. werden seit Jahren Durchfahrtsverbotschilder für Fahrräder am Opern­platz aufgestellt (siehe Foto). Wo bleibt die Ausschilderung einer Umleitung? Am Roßmarkt ist am Ausgang der U-Bahn eine Baustelle eingerichtet und der ohnehin schma­le Raum für Fußgänger und Radfahrer wird weiter eingeschränkt. An diesen konfliktträchtigen Stellen gewinnt wie immer der Stärkere, nämlich der Radfahrer. Wenn Autofahrer so mit uns Radfahrern umspringen würden, wäre der Unmut groß.

Seit unzähligen Jahren gibt es zwischen Bockenheimer Landstraße und der sogenannten Fahrradstraße – eigenlich SUV-Allee – Goethestraße und zwischen Goethestraße und Fahrgasse – auch so was wie eine Fahrradstraße – keinerlei sinnvolle Verbindung für Radfahrer. Und dann wundert sich jeder, warum Radfahrer auf Freßgass und Zeil Slalom um die Fußgänger fahren.

Das wäre mal eine sinnvolle Aufgabe für die Radvehrkehrspolitiker im ADFC. Dann müsste man sich nicht mit fremden Federn schmücken, wenn man schreibt: Wir verändern Frankfurts City

Keine Angst, in anderen Städten klappt so etwas auch.

Michael Bötte