Selbstbewusste Zwischenbilanz
Zwei Jahre nach dem Koalitionsbeschluss "Fahrradstadt Frankfurt" stellt die Stadt ein erstes Resümee des bisher Erreichten vor.
Ein Beispiel für das Umsetzen der Koalitionsvereinbarung "Fahrradstadt Frankfurt" in den zwei Berichtsjahren: geschützter Radstreifen an der Hanauer Landstraße
Bertram Giebeler
Es war zwar damals eine andere Magistratskoalition als die heutige, die 2019 mit dem Radentscheid-Team verhandelte und im Ergebnis den wirklich mutigen und wegweisenden Koalitionsbeschluss "Fahrradstadt Frankfurt" zuwege brachte. Nichtsdestotrotz gilt der Beschluss auch für die neue Vierer-Koalition. Und zwei Jahre nach dem Beschluss, so war es auch vereinbart, sollte Zwischenbilanz gezogen werden. Das tat der Magistrat dann auch, mit der Vorlage "B 199", einem Bericht des Magistrats an die Stadtverordnetenversammlung.
Der Bericht enthält eine durchaus bemerkenswerte Aufzählung von Maßnahmen, die im Zeitraum 2019-2021 realisiert oder fest geplant wurden – bauliche Maßnahmen wie etwa der Umbau der Bockenheimer Landstraße benötigen nun einmal längere Planungsvorläufe als reine Markierungsarbeiten wie zuletzt an der Berliner Straße. Genannt werden auch Maßnahmen, die gar nicht im Katalog der Radentscheid-Verhandlungen waren, aber trotzdem angepackt wurden. Wir wollen hier nicht die Aufzählung wiederholen, zumal wir in der vorigen Ausgabe von Frankfurt aktuell schon ausführlich auf Radverkehrsförderung in der City eingegangen sind. Jedenfalls sieht sich auch Alexander Breit, Sprecher des Radentscheids und Verhandlungspartner von 2019, zu einer lobenden Stellungnahme gegenüber der Presse veranlasst.
Da wollen wir nicht nachstehen. Wer in Frankfurt täglich Rad fährt, spürt seit einigen Jahren die Verbesserung der Situation – zumindest in der Innenstadt und in den zentraleren Wohnvierteln. Auch im Vergleich mit den meisten anderen großen Städten tat sich in Frankfurt wirklich allerhand Positives – das weist ja auch das gute Ranking im Fahrradklima-Test aus. Wir als ADFC müssen aber darauf drängen, dass das Tempo der letzten Jahre nicht nachlässt. An einigen Stellen klemmt es nämlich immer noch ganz erheblich. Nehmen wir nur das leidige Thema der Radschnellwege im südlichen und östlichen Stadtrand, oder den unvollendeten Ausbau einer sicheren Radverkehrsführung an der Friedberger Landstraße. Hier erwarten wir eigentlich, dass noch in diesem Jahr eine Lösung wenigstens beschlossen, an besten sogar realisiert wird.
Bertram Giebeler