Stehen weder Garage noch Hinterhof zur Verfügung, sollte der Akku entnommen und das Lastenrad mit langem Schloss am Bügel angeschlossen werden
Bertram Giebeler
Wie sichere ich mein Lastenrad?
Eine Blitzumfrage im Nordend
Donnerstag, 8 Uhr früh an der Koselstraße im Nordend, in der Nähe von zwei gut frequentierten Kitas: Mütter und Väter bringen auf E-Lastenrädern ihre Sprösslinge zur Kita, die Kids haben sichtlich Spaß daran, und die Eltern unterhalten sich aus dem Sattel heraus (was sie von Auto zu Auto nicht könnten), bis wir höflich fragen, ob wir sie mit unserer nicht repräsentativen Zufallsbefragung unterbrechen dürfen. Klar, dürfen wir – also los: Wie stellt ihr eure Transportvelos sicher ab, was habt ihr damit für Probleme?
Eine Mehrheit der Befragten hat eine Garage oder einen Tiefgaragen-Stellplatz, der hier bis zu 200 Euro im Monat kosten kann. Eine Minderheit kann immerhin eine Hauseinfahrt oder einen Innenhof nutzen. Nur eine Befragte stellt ihr Rad an einem Bügel im Straßenraum ab. Sie hat es aber immerhin schon seit drei Jahren behalten – es ist extra versichert, was nicht ganz billig ist.
Vom Komplettdiebstahl eines Lastenrads war nur einer betroffen, aber ausnahmslos alle berichteten von Komponentendiebstahl, bei sich und bei Freunden, die ebenfalls Lastenräder fahren. Ziel Nr. 1 ist der Akku, eine "beliebte" Hehlerware. Es wird auch sonst alles geklaut, was schnell demontiert werden kann, auch der Plastik-Regenschutz für die Kinderkabine.
Generell ist ein komplettes E-Lastenrad eine derart schwere und sperrige Sache, dass der Abtransport auch junge und kräftige Fahrraddiebe mit Kleinlastern vor Probleme stellt. Das mag ein wenig schützen. Insgesamt ermutigt es, immer mehr Lastenräder im Straßenbild zu sehen. Das Diebstahlsrisiko hat offenbar keine demotivierende Wirkung, das ist gut so!
Fast alle Befragten nutzten eine doppelte Schließsicherung, mit einem kurzen Bolzenschloss und einem extra langen und dicken Kettenschloss eines bekannten Herstellers aus dem ADFC-Fördererkreis.
Bertram Giebeler