Ich muss doch zum Arzt!
Radfahrer:
Ist nach einem Arztbesuch nach Sachsenhausen gefahren und begutachtet die roten Streifen dribbdebach. An der Schulstraße bleibt er stehen, um ein Foto zu machen.
Autofahrerin:
Haben Sie mein Auto fotografiert?
R:
Ja, das habe ich.
A:
Warum denn?
R:
Sie parken auf einem Radweg und auf einem Bürgersteig.
A:
Ich hatte einen Arzttermin, ich komme vom Urologen.
R:
Von dem komme ich auch.
A:
Bei mir ist es schlimm, die Krankheit macht mir zu schaffen.
R:
So schlimm ist es bei mir nicht.
A:
Bitte löschen Sie das Foto. Ich habe doch wirklich andere Sorgen. Werden Sie mich anzeigen?
R:
Nein, das lösche ich nicht. Und anzeigen werde ich Sie auch nicht.
A:
Veröffentlichen Sie das Foto?
R:
Vielleicht. Aber das Nummernschild werde ich unleserlich machen.
A:
Können Sie es nicht doch löschen? Wo soll ich denn parken? Das ist doch in Sachsenhausen unmöglich...
R:
Vielleicht im Parkhaus gegenüber (deutet mit dem Arm auf das mehrstöckige Parkhaus mit dem "P"-Schild auf der anderen Straßenseite)?
A:
Mir geht es wirklich schlecht,
bitte lassen Sie noch einmal Gnade vor Recht ergehen.
R:
Darum geht es nicht. Warum fahren Sie nicht einfach ins Parkhaus?
A:
Aber ich musste doch zum Arzt, ich hatte einen Termin.
R:
Trotzdem müssen Sie nicht auf dem deutlich markierten roten Radweg parken. Und auf dem Fußweg hat Ihr Auto schon garnichts verloren.
A:
Aber ich muss doch ... (geht langsam und schuldbewusst ab in Richtung Auto). Bitte ...
R:
Setzt sich auf sein Rad und fährt entnervt davon.
Peter Sauer