Der Bietigheimer Eisenbahnviadukt, bestehend aus 21 Bögen, Gesamtlänge 287 m, gehört zu den schönsten Kunstbauten aus der Frühzeit der deutschen Eisenbahnen.
Peter Lill-Hendriks (2)
DeoStift trifft kleines Gepäck
RollOn ins Nagoldtal im Schwarzwald
Rückblick auf eine achttägige genussvolle Zwei-Sterne-Etappenreise mit kleinem Gepäck am Rad im Juni 2021.
Vielen Dank an die außergewöhnliche Situation, die wir in den letzten Monaten pandemiebedingt bewältigen mussten. Die Entscheidung, nun doch meine erste Radreise für den ADFC anzubieten, fiel relativ schnell. Ich hatte Zeit und Muße für die Vorbereitung einer Etappenreise zu innerdeutschen Zielen. Es sollte eine Fahrt mit Gepäck am Rad sein, eben so, wie man es gemacht hat, bevor der Gepäcktransport salonfähig wurde. Auch wollte ich Teilnehmer:innen erreichen, für die der Genuss im Vordergrund steht, nicht die Tageskilometer.
Die Teilnehmerzahl begrenzte ich auf maximal 10, da es aktuell bestimmt kaum Menschen gibt, die sich ein DZ teilen wollen – und die Realität gab mir recht. Die angefragten DZ konnte ich alle in EZ umwandeln lassen und zu sechst nahmen wir schließlich die Fahrt ab dem Frankfurter Römer auf.
Von Ehrenberg kommend auf der ADFC-Qualitätsroute "Neckartal-Radweg" mit Blick auf die von weitem erkennbare größte Kaiserpfalz nördlich der Alpen in Bad Wimpfen.
Täglich absolvierten wir idealerweise zwischen 9 und 17 Uhr durchschnittlich 56 km, hatten aber auch jeweils drei Stunden für Pausen eingeplant. Also nicht nur radeln, sondern auch sehenswerte Dinge auf uns wirken lassen, war die Idee. Hektik und unnötiges Gepäck ließen wir zu Hause (Die Idee: RollOn = DeoStift = geht auch so, mit weniger Gepäck) und versuchten ausgeglichen die Tage zu genießen. Ach ja, knapp 300 Höhenmeter hatte ich im Schnitt am grünen Tisch geplant (damit wir diese Höhen auch ohne Motorunterstützung gut hinbekommen, denn nicht alle Teilnehmer hatten Pedelecs), 478 Höhenmeter sind es letztendlich geworden.
Meinen Dank an Thomas für das Aufzeichnen der Tour und auch Danke an die Mitfahrer:innen, die sich tapfer der Herausforderung gestellt und diese mit Bravour gemeistert haben.
Durch den Rodgau fuhren wir in den hessischen Süden. Jenseits des Otzberges rollten wir bergab nach Höchst im Odenwald. Der Mümlingradweg nahm uns auf und wir erreichten nach einem heißen Sommertag unser Dorfgasthaus Krone in Bad König / Zell. Über Michelstadt und Beerfelden fuhren wir nach Eberbach am Neckar und weiter flussaufwärts, den burgenreichen Neckar entlang, bis in das mittelalterlich anmutende Bad Wimpfen (Herberge zur Traube). Ab der Enzmündung näherten wir uns schließlich dem nördlichen Schwarzwald. Über Vaihingen ging es nach Pforzheim zur Nagoldmündung. Mosbach, Bietigheim, Bad Liebenzell, Wildberg und Altensteig statteten wir einen kurzen Besuch ab, bevor wir auf 760 m. ü. M. den Schwarzwald-Panoramaweg kreuzten und in das wildromatische Murgtal durchfuhren. Die Murg begleitete uns bis in das malerisch gelegene Forbach, wo unsere Tour endete. Die Rückreise mit der Bahn erfolgte in Etappen mittels Nahverkehrszügen und endete problemlos im heimischen Mainhatten.
Leider konnten wir geplante Museumsbesuche in Pforzheim, Calw und Kloster Hirschau nicht realisieren. Pandemiebedingte Sonderöffnungszeiten, kurzfristig anberaumte Renovierungsarbeiten oder einfach eine Gewitterfront, die unsere 45-minütige Stocherkahnfahrt auf der Nagold torpedierte.
Peter Lill-Hendriks