Auf und ab in Deutschlands Westen
Drei sportive ADFC-Radreisen führten in diesem Sommer ins Nachbarland Rheinland-Pfalz
Hundert Höhenmeter über dem Gasthof, in der Burgruine Lindelbrunn: ein Teil der Tourgruppe freut sich stolz, am Tage die Berge im Hintergrund durchradelt zu haben.
Die erste Frankfurter ADFC-Radreise, die 2021 wegen der Corona-Restriktionen überhaupt stattfinden konnte, ging Anfang Juni unter Leitung von Bertram Giebeler und Anne Wehr in den Pfälzerwald. Beim munteren Auf und Ab an südlicher Weinstraße, Pfälzerwald und Nordvogesen musste diesmal der Frankreich-Ausflug coronabedingt entfallen, und es war auch keine Strecken-Radwanderung, sondern es gab diesmal ein festes Standquartier – rustikal pfälzisch, mit großem Biergarten, direkt unter einer Felsenburg-Ruine gelegen.
In diesem propperen Dorf ratterten vor neun Jahren für Filmaufnahmen Pferdefuhrwerke durch den Schlamm! Die ADFC-Gruppe bestaunt Schautafeln auf der Dorfstraße von Gehlweiler.
Bertram Giebeler (2)
Nur zwei Wochen darauf startete die Radreise in den Hunsrück, souverän und umsichtig geleitet vom neuen Tourenleiter-Paar Thomas Koch und Sonja David. Es wurde nicht nur geradelt, und das durchaus kräftig, es gab von der Tourenleitung auch Informationen zu Geschichte und Besonderheiten der Region. Erste Attraktion war das Nahetal mit seinen spektakulären Felswänden und schönen Weinhängen, und bei sommerlicher Hitze tat auch der Barfußpfad von Bad Sobernheim den Teilnehmer:innen gut. Von Kirn aus ging es dann bergauf in den Hunsrück. Hier wurde 2012 die Abschlussfolge der Fernsehserie "Heimat" gedreht, das Dorf Gehlweiler wurde komplett zur Kulisse für die Ereignisse Mitte des 19. Jahrhunderts umgebaut – ein erstaunlicher Anblick. Im Hunsrück darf natürlich auch die Erinnerung an den "Schinderhannes" nicht fehlen, dessen Turm-Gefängnis in Simmern zum Programm gehörte.
Patrick Rousseau
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Vierter Bieradlon-Tourenmorgen, Bernkastel-Kues. Tourenleiter Wolfram Sauer: "Da links, über diese Berge, geht's gleich drüber! Bierchen gibt's erst hinterher!
Patrick Rousseau
Im August dann die neueste Variante der "Bieradlon"-Serie von Wolfram Sauer und Christiane Beckort, diesmal fünf Tage in die Regien Eifel-Mosel-Nahe. Umspannendes Thema ist die Qualität der lokalen und regionalen Braukunst. Auch in der Weingegenden gibt es viele lokale Brauereien, vor allem in Klöstern wie Maria Laach bei Mayen oder Machern bei Bernkastel-Kues. Weltbekannt als Bierstadt ist natürlich Bitburg, und das Kellerbier der Bitburger Brauerei bekam auch die beste Benotung von den 15 Teilnehmer:innen, von über einem Dutzend unterschiedlicher Biere. Beim Bieradlon aber muss man sich die Bierchen erst verdienen, und zwar mit schweißtreibenden Anstiegen über die Mittelgebirge.
Bertram Giebeler