Hofheim: Verschiebung Busbahnhof zugunsten
Wallauer
Spange
Seit 2016 wurde in einer Arbeitsgruppe mit hohem Zeitdruck die Planung eines neuen Busbahnhofs zwischen der Altstadt und dem Bahnhof betrieben, auch der ADFC wurde im Rahmen einer Arbeitsgruppe beteiligt.
Diese Gruppe tagte mehrere Male und erörterte die Belange der verschiedenen Interessengruppen vom Behindertenbeirat über Busgesellschaften, den Schulen, der Bahn, dem MTV und RMV sowie dem ADFC. Die Planungen sollten bis 2020 abgeschlossen sein, damit dann ein Förderantrag gestellt werden kann und die Umsetzung vor 2022 erfolgen kann.
In diesem Herbst kam für uns aus heiterem Himmel die Meldung, dass die Realisierung des Busbahnhofs zugunsten der Wallauer Spange verschoben wird. Hier ist eine Verbindung von Wiesbaden über den Flughafen nach Darmstadt vorgesehen, die den Hofheimer Stadtteil Wallau besser an den ÖPNV anschließen soll. Dazu soll in der Nähe der Anschlussstelle Wallau der A 66 ein Haltepunkt für die Querverbindung realisiert werden. Hierfür werden laut Aussage der Stadtverwaltung alle Finanzmittel und Personalressourcen gebündelt, denn "in zwei Jahren wäre der Zug abgefahren".
Es ist zweifellos richtig, dass der Stadtteil Wallau mit dem ÖPNV außer mit dem Pendelbus zwischen Hofheim und Wiesbaden nicht wirklich gut erreichbar ist. Dennoch bleibt zu hoffen, dass die im Rahmen des Busbahnhofs beabsichtigten Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs dennoch umgesetzt und nicht auf die lange Bank geschoben werden. Eine dieser Maßnahmen ist die Schaffung einer Querung in Verlängerung des Richard-Zorn-Weges um ohne Umweg zwischen dem Richard-Zorn-Weg und der Straße Am Untertor fahren zu können. Damit muss dann niemand mehr über die Alte Bleiche fahren, um vom Schwarzbach in die Innenstadt zu gelangen, der Rückweg wäre damit wesentlich problemloser.
Als Lichtblick jedoch erweist sich, dass der Hofheimer Magistrat eine Machbarkeitsstudie zur Querung vom Hochfeld zum Schulzentrum Main-Taunus-Schule/Brühlwiesenschule in Auftrag gegeben hat. Die Umsetzung dieser langjährigen Forderung auch des ADFC ist die Maßnahme in Hofheim, die den höchsten Nutzen für den Radverkehr aufweist und den Radverkehrsanteil deutlich heben kann. Derzeit sind viele potenzielle Radfahrende durch den eng vorbei fahrenden Kfz-Verkehr auf der alternativen Brücke der Rheingaustraße und den fehlenden Anlagen für Radler:innen im Vorfeld und Anschluss abgeschreckt.
Holger Küst