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ADFC-Aktion in Höchst: der richtige Ort für Codierungen
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Klaunix-Leiter Dieter Werner bei der Arbeit: Trotz Corona 1.000 Codierungen geschafft
Helmut Lingat
"Klaunix" trotzt dem Virus
Fahrrad-Codierung in Corona-Zeiten
Noch bevor die Fahrrad-Saison 2020 richtig angefangen hatte, legte das Corona-Virus die Codierer der AG "Klaunix" lahm.
Der Fahrrad-Aktionstag bei Siemens in Fechenheim am 18. März entging gerade noch dem allgemeinen Lockdown. Dann waren die fertigen Pläne für das ganze Jahr nur noch Makulatur: Die großen Auftritte bei den ADFC-Klassikern RadReiseMesse und Radler-Fest, 14 weitere Fahrradtage in Unternehmen und sogar die Codierungen an jedem Freitag in Alfred Linders Garage.
Doch die totale Lähmung währte nur kurz. Als die Fahrrad-Geschäfte wieder öffnen durften, startete "Klaunix" die regelmäßigen Garagen-Termine bereits am 24. April. Dabei half eine schöpferische Auslegung der Corona-Verordnungen durch den Justitiar des ADFC-Bundesverbandes. Der Andrang war enorm. 20 und mehr Codierungen an jedem Freitag waren jetzt die neue Regel, die der ungeheure Fahrrad-Boom im Frühjahr vorgab.
"Deshalb trauten wir uns auch, die ausgefallenen Termine durch eigene Aktionen zu ersetzten", sagt Klaunix-Leiter Dieter Werner. Das begann am 17. Mai mit der ersten von fünf Codierungen auf dem Alten Flugplatz am Niddaufer. Dieser Hotspot für Fahrradtouren brachte jedes Mal 50 und mehr Codierungen. Auch im Nordend und in Höchst gelang es, den richtigen Ort zu finden, wo Radlerinnen und Radler vorbei kommen. Den absoluten Rekord erzielten die Codierer mit dem Radsporthaus Kriegelstein. Weil es im Geschäft zu eng war, wurde die Aktion auf den größten Platz in Zeilsheim verlegt: Nach gut vier Stunden waren 125 Räder codiert.
Leider blieben solche Erfolge bei den Fahrradtagen in Unternehmen aus. Mit Codierung, Fahrrad-Check und Infostand sind sie seit einigen Jahren der zweite und ebenfalls einträgliche Schwerpunkt von "Klaunix". Für 2020 waren bereits im Herbst des Vorjahres 15 Termine vereinbart worden, darunter allein sieben bei der Europäischen Zentralbank. Die wurden im engen Kontakt mit den Firmen vertagt oder bis zum letzten Tag offen gehalten, aber am Ende doch gekippt. Dabei war ab dem Sommer nicht der Schutz vor dem Virus der Hauptgrund. Entscheidend war, dass bis zu 95 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice arbeiteten.
"Für unser Team wie auch die Kunden haben wir sehr genau auf die Einhaltung der Regeln geachtet", betont Dieter Werner, "alle sind gesund geblieben". Bis Oktober hat der große Einsatz etwas über 1.000 Codierungen gebracht. Das ist zwar ein Drittel weniger als im Vorjahr. Aber gegenüber dem Frühjahr, als es nach nullkommanull aussah, eine reife Leistung in Zeiten von Corona.
Wehrhart Otto