Abstellanlagen sind auf dem Wilhelmsplatz zwar vorhanden, doch an Markttagen oft nicht zugänglich
Henning Kühl
Für sicheres Einkaufen mit dem Rad in Offenbach
In Offenbach kann man relativ gut von fast allen Stadtteilen einfach und schnell mit dem Rad in die Innenstadt zum Einkaufen fahren. Aufgrund der Dichte und der Topographie der Stadt bietet sich die Fahrt mit dem Rad zum Shopping an, was auch bereits viele tun.
Eine Studie der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern sagt sogar, dass Rad fahrende Kund*innen im Jahresverlauf mehr Geld ausgeben als solche, die mit dem Auto anfahren. Die Bedeutung von Radfahrenden für den Einzelhandel wird im Gegensatz zum Autoverkehr oft noch unterschätzt. In Offenbach kann man aber auch von Leuten lesen, die mit dem Rad zum Einkaufen fahren würden, wenn es mehr Radabstellanlagen geben würde. Berücksichtigen muss man aber auch, dass in den letzten Jahren mehr hochwertige Räder, zum Beispiel Pedelecs, gekauft wurden, für die entsprechend sichere Abstellanlagen benötigt werden, damit die Besitzer auch bereit sind, diese für den Einkauf zu nutzen. Auch in Offenbach gibt es zudem immer mehr Menschen, die ein Lastenrad besitzen, für die aber geeignete Abstellmöglichkeiten in der Innenstadt fehlen.
Wir begrüßen den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, auf dem Wilhelmsplatz weitere Radabstellanlagen, unter anderem auch für Lastenräder, einzurichten. Die Anschaffung mobiler Fahrradbügel hält der ADFC Offenbach für notwendig, da diese auch auf den Stadtfesten wie dem Mainuferfest, Lichterfest etc. einen großen Beitrag zur Sicherheit der abgestellten Fahrräder leisten können.
Aus unserer Sicht wäre es angesichts des aktuellen Fahrrad-Booms sehr sinnvoll, wenn diese Maßnahmen zeitnah und dauerhaft umgesetzt werden. Der testweisen Sperrung der Seitenstraßen des Wilhelmsplatzes stehen wir positiv gegenüber und hoffen darauf, dass die Ansichten der Menschen, die mit dem Fahrrad auf dem Markt einkaufen, bei der Umfrage berücksichtigt werden. Für uns sind diese Maßnahmen aber nur ein weiterer Schritt nach vorne. Es sollten weitere geeignete Stellplätze für Lastenräder in der Innenstadt und an anderen wichtigen Orten zum Einkaufen, wie am Hafen und in allen Stadtteilen, eingerichtet werden.
Zusätzlich fordern wir die Stadt dazu auf, den Zugang zu den bestehenden Radabstellanlagen jederzeit zu ermöglichen. Auch wenn die Gastronomie mehr öffentlichen Platz zur Verfügung bekommen hat, sollten die Radabstellanlagen für den Radverkehr weiterhin immer gut erreichbar bleiben.
Insbesondere am Wilhelmsplatz konnte man in den letzten Wochen oft feststellen, dass Abstellanlagen zugestellt waren. Wer mit seinem Rad zum Einkaufen fahren möchte, egal ob mit altem City-Rad, hochwertigen Pedelec oder Lastenrad, sollte das Rad gut absichern können, um ohne Angst vor Diebstahl einkaufen zu können. Davon profitiern die eigene Gesundheit und der Einzelhandel, und der Stadt verhilft es zu besserer Luft und weniger Lärm.
Die "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V." hat in einer Broschüre auf die Bedeutung des Radverkehrs für den lokalen Handel hingewiesen. In dem Heft mit dem Titel "WirtschaftsRad" sind Daten und Fakten mit ausführlichen Quellenangaben sowie Argumentationshilfen übersichtlich zusammengestellt. Zu finden als PDF unter adfc-ffm.de/=PLcu
Henning Kühl,
ADFC Offenbach