Lesermeinungen
Frankfurt aktuell 3/20, Titelmotiv
Ich halte dieses Titelbild aus verschiedenen Gründen für sehr unglücklich gewählt.
1. Es suggeriert, dass beim Radeln Masken getragen werden müssen/sollen, das ist nicht der Fall.
2. Es negiert die Gefahr, dass Masken verrutschen und die dadurch bedingte Sichtbehinderung oder Ablenkung schwere Stürze verursachen kann.
3. Es behindert die bei sportlicher Betätigung dringend erforderliche stärkere Luftzufuhr.
4. Es ist zudem völlig unnötig, da auf dem Rad normalerweise automatisch der Abstand zum nächsten Mitbürger gegeben ist.
Es gibt sicher noch mehr Argumente gegen Masken auf dem Rad. Es ist ein Vorteil das Fahrrades, dass man die Dinger auf dem Rad (im Gegensatz zum Fahrgast in öffentlichen Verkehrsmitteln) nicht tragen braucht.
Jürgen Johann
Wer mit Maske Rad fährt, wird zumindest mittelfristig gesundheitlichen Schaden erleiden. Nicht einmal die Vorschriften des Bundes und der Länder verlangen das Tragen einer Maske beim Radfahren. Dass eine Maske keinen sicheren Infektionsschutz bietet, bestätigen u.a. das Bundesinstitut für Arzneimittel und der Weltärztepräsident a.d. Montgomery. Dass das Masken-Tragen, besonders beim Sport, gesundheitsschädlich ist, ist sogar jedem Laien einsichtig, denn die Maske führt unvermeidlich zur Autointoxikation durch das abgeatmete eigene CO2 und bietet einen idealen Nährboden für die Vermehrung pathogener Keime. Eine Tröpfcheninfektion von Radfahrerin zu Radfahrerin dürfte für jeden, der sich auch nur wenige Minuten mit den Mechanismen infektiösen Geschehens beschäftigt, ausgeschlossen sein. Was also soll dieses Titelbild, dass Radfahrerinnen suggeriert, sie sollten/müssten mit Mundschutz fahren und würden auf diese Weise auch noch die Gesundheit von sich und anderen schützen, der sie in Wahrheit schaden?! Ein solches Titelbild schadet der Gesundheit der Radfahrer/innen
Sonja Pasch
Das Titelbild der aktuellen Frankfurt aktuell ist an Lächerlichkeit und Fehler nicht zu überbieten, was den Hintergrund und Zusammenhang mit der Corona-Krise beinhaltet. Mag gut gemeint sein, nur hier stimmt was nicht.
Zwei junge Frauen, bzw. Mutter und Tochter?, auf dem Fahrrad fahrend im Vordergrund mit MNS-Maske, die beiden gehören wohl eher nicht zur gefährdeten Gruppe, und im Hintergrund rechts ein Rollifahrer der von seinem Begleiter geschoben wird, beide jedoch ohne Schutzbekleidung. Gerade diese beiden gehören zur Risikogruppe und sollten sich geschützt in der Öffentlichkeit bewegen.
Das ganze Bild ist somit falsch gewählt, schlecht vorbereitet oder nicht richtig beachtet worden.
Till Maier-Staud
Frankfurt aktuell 3/20, Dinge, die man gerne sieht
Mir kamen bei den vielen Bildern im Artikel "Dinge, die man gerne sieht" fast die Tränen.
Dass es darüber hinaus noch so viele andere Beispiele gibt, von denen ich noch gar nichts mitbekommen hatte, konnte ich kaum glauben. Ich finde es großartig, beweist es doch, in welchem Tempo die Installation von Radverkehrsanlagen inzwischen voranschreitet.
Vielen Dank allen Beteiligten vom ADFC, Radentscheid, Radfahrbüro, und wer sonst noch so alles mit Verantwortung trägt.
Martin Große Kunstleve
Frankfurt aktuell 3/20, Immer mehr fahren Rad ... / Systemrelevant
Heft Nr. 3 setzt den begonnenen Trend fort: In ein- und demselben Artikel werden gleichzeitig zwei politische Forderungen vertreten: 1. Radverkehr fördern, 2. Gendergerechtigkeit durchsetzen. Das hemmt den Lesefluss, aber man kann es machen. Angenehm wäre es mir aber, wenn sich die Redaktion konsequent für eine einheitliche Sprachform entscheiden könnte. Auf Seite 4 beginnt der Artikel "Immer mehr fahren Rad…". Dort wechselt Bertram Giebler ohne erkennbares System zwischen Bürgern, Einwohnern, Frankfurter*innen, Experten, Frankfurterinnen und Frankfurtern, Einpendlermassen etc. Ist es nicht möglich, zwecks leichterer Lesbarkeit eine Form durchgängig zu benutzen? An Verkehrsexpert*innen, Einpendler*innenmassen, Pendler*innen-Mobilität und Auspendler*innenverkehre kann man sich doch gewöhnen.
Gut gefällt mir die auf Seite 28 begonnene Vorstellung einzelner Berufsgruppen. Das ist fast so schön wie die Sendung mit der Maus.
Heinz Fischer
Frankfurt aktuell 3/20, Es ist lange her ...
Sie schreiben von einem "Fahrrad-Discounter in der Nähe des Westbahnhofs". Sie sind damals ohne Zweifel bei Fahrrad Brügelmann gelandet, deren Kunde ich schon war, lange bevor ich 1986 nach Frankfurt zog. Brügelmann war in der Philipp-Reis-Str. (der betreffende nördliche Straßenabschnitt heißt heute Galvanistr.).
Deutschland war damals fast noch eine Wüste für engagierte Alltagsradler, die anspruchsvollere Fahrräder/Fahrradteile suchten. Das erste ernst zu nehmende Buch für den Radler, "Das Fahrradbuch" von Lessing, war erst 1978 erschienen. Ein Jahr später wurde der ADFC gegründet, und es folgte die Zeitschrift Radfahren. Die andere wichtige Literatur zum Thema war damals schon seit Jahren der Brügelmann-Katalog, der als einziger einen kompletten Marktüberblick bot und aus dem sie selbst eine einzelne Schraube für eine seltene Schaltung bestellen konnten.
Brügelmann als Discounter zu bezeichnen ist sicherlich nicht ganz falsch, entscheidend war aber die schier unübertroffene Produktpalette, was für Discounter eher atypisch ist.
Im Netz sind heute, 11 Jahre nach der Insolvenz, Hinweise auf das alte Unternehmen Brügelmann selten. Nur die Marke hat überlebt.
Jürgen Buß
Frankfurt aktuell 3/20, Vor 70 Jahren um die Welt
Vielen Dank für die wunderbare Rezension ihres Fundstücks im öffentlichen Bücherschrank, die ich gerade lesen durfte. Ich konnte von Januar bis März ein weiteres Mal Neuseeland auf vielen Wanderungen erleben, dies gab mehreren Aspekten und ihrem Schlusssatz "ist auch heute noch weit weg von Europa" noch zusätzliche Facetten und brachte vielfältige Erinnerungen in mein Bewusstsein.
Andreas Schiermeier