Detlev Dieckhöfer
Klappt schon ganz gut!
Vom Hafen in die westliche City:
Detlev Dieckhöfer vom ADFC Offenbach hat die neu als
Fahrradstraße
eingerichtete Taunusstraße getestet.
Nachdem im Herbst 2018 die Senefelderstraße als erste Fahrradstraßen-Teststrecke mit einigen Startschwierigkeiten in Betrieb ging, gab es bei der Taunusstraße dieses Frühjahr wenig Aufregung.
Eine bauliche Besonderheit ist die Weiterführung über die Domstraße im Zickzack zur Berliner Straße. Hier wurden rund 40 Meter des Parkplatzes zum Radweg ausgebaut und eine entsprechende Zufahrt erstellt.
Auf der Domstraße wurde im Kreuzungsbereich, wie auch an allen anderen Kreuzungen, großzügig rote Farbe aufgetragen, ergänzt durch große Fahrradstraßen-Symbole auf der Fahrbahn. An den Kreuzungen hat die Taunusstraße nun Vorfahrt, bis auf den verkehrsberuhigten Bereich an der Bernardstraße, hier gilt weiterhin "rechts vor links".
Der Sicherheitsstreifen neben den PKW-Parkstreifen, die sogenannte "Dooringzone" wurde diesmal mit blauen Querstreifen markiert, um deutlich zu machen, dass hier nicht gefahren werden soll. Das klappt auch ganz gut; hier fährt kein Radler freiwillig, da die Farbe rund einen Zentimeter dick aufgetragen wurde. An einigen Stellen wurden zulasten von jeweils einem Pkw-Stellplatz einige Abstellbügel für Fahrräder installiert.
Vom Nordring kommend ist die Taunusstraße ab Einmündung Andréstraße für Kraftfahrzeuge eine Einbahnstraße. An dieser Stelle befand sich vorher eine Fahrradschleuse mit gleicher Funktion: Durchfahrt Richtung Süden nur für Radfahrende erlaubt. Auch wenn sich nicht alle Kraftfahrzeuglenker an die Einbahnstraßen-Beschilderung halten, durch die schon jahrzehntealte Fahrradschleuse sind zumindest die Anlieger an diese Regelung gewohnt. Eine solche Hürde halten wir für das Minimum, um den Kfz-Durchgangsverkehr aus allen Fahrradstraßen herauszuhalten.
Auch wegen der Baustellensituation am Nordring sowie mangels einer direkten Anbindung an die Berliner Straße Richtung Innenstadt ist die Taunusstraße als Durchgangsstraße relativ uninteressant. Nach ersten Erfahrungen wird hier eher verhalten gefahren, und auch wenn der Radverkehr noch zunehmen könnte und der Pkw-Verkehr bisher überwiegt, kann man sagen, dass man sich hier beim Radfahren sicherer fühlt als in der etwas breiteren Senefelderstraße. Wir sind gespannt auf die noch für dieses Jahr vorgesehene Weiterführung Richtung Süden durch die Luisenstraße und die Innenstadt.
Detlev Dieckhöfer