Aus 1 mach 8
Unterstützung findet man oft beim Ortsbeirat
Um gleich zum Wesentlichen zu kommen: "Aus 1 mach 8" bezieht sich schlicht darauf, dass aus einem Kundenparkplatz (für ein Auto) acht Kundenparkplätze (für Fahrräder) werden können. Und das kann nicht nur im Interesse der Radfahrenden sein, sondern auch in dem der Ladenbetreiber. Wer radfahrenden Kunden gute Abstellmöglichkeiten direkt vor der Ladentüre bietet, wird davon mehrfach profitieren. Das Schaufenster des Ladens wird nicht mehr durch parkende Autos verstellt, der Laden wird besser wahrgenommen, der Platz vor dem Eingangsbereich ist luftiger und einladender, Fahrräder lehnen nicht mehr an der Fassade oder der Fensterscheibe und radfahrende Kund*innen fühlen sich gleich willkommen. Dabei bleibt der Bürgersteig frei für Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer*innen. Weil all das so vernünftig klingt, haben sich Ortsbeiräte für solche Lösungen stark gemacht. Das Radfahrbüro ist deren gefolgt, so dass vor einigen Läden nun mehr Kundenparkplätze zu finden sind als bisher – für Radfahrende.
Wir hatten bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass wir in den Ortsbeiräten Verbündete finden, wenn es um die Fahrrad-Infrastruktur in den Stadtteilen geht. Viele der Verbesserungen (Abstellbügel, Entschärfung unübersichtlicher Kreuzungsbereiche, Verpollerung von Radwegauffahrten, etc.), die im Straßenbild sichtbar sind, gehen auf Anregungen des zuständigen Ortsbeirats – und auf Vorschläge von Anwohnern – zurück. Wenn nun auch noch Ladenbetreiber oder Gastronomen merken, dass weniger Auto- und mehr Radverkehr gut für's Geschäft sein könnte, sollte es doch ein Leichtes sein, sich gemeinsam im Stadtteil für Verbesserungen der Fahrradinfrastruktur zu engagieren. Die zuständigen Ortsbeiräte freuen sich auf solche Anregungen.
Das Radfahrbüro hat uns über eine Vielzahl von Verbesserungen informiert, die auf Anregung des jeweils zuständigen Ortsbeirats vom Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) umgesetzt wurden. Vier Projekte stellen wir hier beispielhaft vor:
Radfahrbüro der Stadt Frankfurt
Abb. 1 Mit Fahrradabstellbügeln wurden aus einem PKW-Parkplatz acht Kundenparkplätze. Zum Beispiel vor dem Biomarkt in der Lorscher Straße in Rödelheim (OBR�7).
Radfahrbüro der Stadt Frankfurt
Abb. 2 und auch hier sind auf einem PKW-Parkplatz acht Fahrradabstellbügel entstanden: die ALDI-Filiale in der Juliusstraße (Bockenheim, OBR�2).
Radfahrbüro der Stadt Frankfurt
Abb. 3 In der Sophienstraße in Bockenheim wurde der (nicht benutzungspflichtige) Radweg, auf dem vor allem Schulkindern fahren, häufig zugeparkt. Hier wurde mit Leitschwellen und Bordsteinaufsätzen nachgebessert. (OBR�2)
Radfahrbüro der Stadt Frankfurt
Abb. 4 Manche Falschparker liefern gleich Inspiration für einen originellen Kommentar mit: Wir haben den Großstadt-Dschungel wieder etwas sicherer gemacht! In der Bornheimer Ringelstraße konnten die rechtsabbiegenden Kfz wegen Falschparkern die bei Grün querenden Fußgänger auf der Saalburgstraße nicht rechtzeitig sehen. Dank der Radbügel ist diese Ecke nun sehr viel sicherer geworden (OBR�4).
Peter Sauer