Hütchen-Nachschub für die nächsten Meter des wandernden Radwegs aus der Gepäcktasche von Alexander Schulz.
Peter Sauer
Hütchenspiel
Ein wandernder Radweg – wie geht das?
Das Ganze ähnelt einer kleinen Critical Mass.
Vorneweg fahren die "Korker", radelnde Ordner*innen, die mit Unterstützung der Polizei Straßenkreuzungen und Einmündungen für den (Kfz-) Verkehr sperren. Den Korkern folgt, mit gebührendem Abstand, ein Läufer oder eine Läuferin, der oder die rot-weiße Hütchen (sogenannte "Leitkegel") zur Markierung einer Radspur setzt. Und woher kommen die Hütchen? Aus den großen Gepäcktaschen radfahrender Lieferant*innen, die die Läufer*innen zuverlässig mit den Kegeln versorgen. So entsteht über einige hundert Meter auf der rechten Fahrspur des Anlagenrings in minutenschnelle eine Radspur. Leider nur vorübergehend, denn am Ende der Hütchenreihe sammeln weitere Läufer*innen die rot-weißen Kegel gleich wieder ein. Darauf warten die radfahrenden Lieferant*innen nur, die sich von der Spitze haben zurückfallen lassen. Sie rollen neben die konditionsstarken Hütchensammler*innen und nehmen die "Leitkegel" in ihre nun leeren Gepäcktaschen auf, um damit gleich wieder nach vorn zu fahren. Denn hier warten, siehe oben, bereits Läufer*innen, die zeigen, wie schnell man eine Popup-Bikelane auch auf Frankfurts Anlagenring einrichten kann. Dem wandernden Radweg folgen rund 150 Radfahrende, die sich die Gelegenheit, entspannt auf dem Anlagenring zu voranzukommen, nicht entgehen lassen.
Peter Sauer