Ute Gräber-Seißinger, Christina Romeis und Christian Martens nachts zu Fuß am
Berlinfahrt des ADFC Bad Vilbel
Nachts zu Fuß am Großen Stern
Im Sommer 2018 bekam der ADFC Bad Vilbel den von der SPD Wetterau ausgelobten Ehrenamtspreis verliehen. Dieser Preis beinhaltete eine viertägige politische Bildungsfahrt nach Berlin für fünf Personen. Als besonderes Bonbon wurden diese Plätze im Rahmen unserer Weihnachtsfeier 2018 unter den Aktiven verlost.
Das Los fiel auf Ute Gräber-Seißinger, Christian Martens, Karl-Heinrich Muth, Christina Romeis und Thomas Bauscher, der die Reise Anfang Oktober 2019 wegen Krankheit leider nicht antreten konnte. So traf sich die auf vier ADFCler geschrumpfte Reisegruppe mit knapp 50 weiteren ehrenamtlich engagierten Personen zur gemeinsamen Fahrt im ICE nach Berlin.
Gleich nach unserer Ankunft fuhr uns der Bus zum Bundestag. Nach einem Vortrag auf der Tribüne des Plenarsaals – leider war keine Sitzungswoche – besichtigten wir die Kuppel des Reichstags. Auch das Bundeskanzleramt und den Plenarsaal des Bundesrats lernten wir kennen. Und wir nutzten die Gelegenheit, Vorträge im Gesundheitsministerium und im Haus der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung anzuhören.
Unser Hotel lag zentral in einer Seitenstraße unweit des Kurfürstendamms. Dort ließen wir die Abende in einer gemütlichen Bar mit Pianobegleitung ausklingen.
Eine Zelle in der Gedenkstätte Lindenstraße, Potsdam –
Originalausstattung aus den 1980er Jahren
Christina Romeis
Sehr berührend war der Besuch im "Tränenpalast", zu DDR-Zeiten die Halle zur Ausreise aus der DDR nach Westen am Bahnhof Friedrichstraße. Bedrückt verließen wir die im Potsdamer Stadtzentrum gelegene Gedenkstätte Lindenstraße. Hier wird die Geschichte von politischer Verfolgung und Gewalt in den deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts verdeutlicht. Die Zellen der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt, in denen Menschen während der NS-Diktatur, der sowjetischen Besatzungszeit sowie der SED-Diktatur aus politischen Gründen und auf unbestimmte Zeit inhaftiert wurden, sind zum Teil original erhalten.
Als ADFC-Mitglieder und für das Klima engagierte Bürger*innen verfolgten wir mit Interesse die Aktionen von Extinction Rebellion, die während unseres Aufenthalts in Berlin stattfanden. Zu Beginn tolerierte die Berliner Polizei die Blockade des Großen Sterns. So nutzten wir die Gelegenheit, zu Fuß über die sechsspurige Straße zu spazieren. Erst am nächsten Tag wurde diese Straße zur Hälfte für den motorisierten Verkehr geräumt.
Mit vielen neuen Eindrücken von Berlin fuhren wir nach Hause. Schade war lediglich, dass die für uns zuständige Bundestagsabgeordnete – anders als vom Bundespresseamt geplant – keine Zeit für ein Gespräch mit uns finden konnte.
Christina Romeis