Umsetzung Radentscheid-Koalitionsvereinbarung:
Es geht weiter!
Nachdem noch im November 2019 der Rad- und Schutzstreifen an der Schönen Aussicht markiert wurde, geht es jetzt mit kleinen, aber nicht unwichtigen Schritten weiter. Das relativ milde Wetter ermöglicht Markierungsarbeiten auf dem Asphalt, die bei strengem Frost nicht funktionieren würden. Andere Arbeiten wie Bepollerungen sind ohnehin weitgehend wetterunabhängig.
links:
Vor, an und hinter der Straßenbahnhaltestelle Konstablerwache in Richtung Friedberger Tor ist jetzt für jeden die Regelung klar: Autos haben eine Spur, Fahrräder haben einen Radstreifen, Schluss ist mit Geschiebe und Gedrängle.
rechts:
So soll es sein, und zwar bald auf der ganzen Hanauer Landstraße zwischen Osthafenplatz und Intzestraße: ein breiter gut befahrbarer Radweg!
Fotos: Bertram Giebeler
Im Februar wurde auf der Kurt-Schumacher- und Konrad-Adenauer-Straße in Fahrtrichtung Norden zwischen Allerheiligenstraße und Seilerstraße ein Radstreifen abmarkiert und rot eingefärbt. Bis zum Erscheinen dieses Hefts soll auch die Fassadensicherung am AOK-Gebäude an der Battonnstraße realisiert werden, wodurch die ärgerliche Engstelle mit der Gerüstüberbauung verschwindet. Der Autoverkehr wird ab jetzt klar und eindeutig einspurig an der Straßenbahnhaltestelle Konstablerwache vorbeigeführt. Das für den Radverkehr gefährliche Geschiebe mit versetzter Zweispurigkeit hat ein Ende – wenn sich die Autofahrer* innen daran halten.
Eigentlich war auch beabsichtigt, diesen Radstreifen mit baulichen Trennelementen vor Überfahrung und Falschbeparkung zu schützen. Dagegen spricht aus Sicht der Stadt direkt an der Haltestelle die räumliche Enge und weiter nördlich in Höhe C&A die Nachtbushaltestelle. Die Nachtbusse, die einem anderen "Busbündel" angehören als die Linienbusse 30 und 36, dürfen im Gegensatz zu diesen nicht auf dem Straßenbahn-Gleiskörper fahren – warum auch immer. Also kann der Nachtbus-Knoten nicht in die Mitte auf die Gleise verlegt werden, sondern muss an der derzeitigen Haltestelle bleiben, was eine Protektion des Radstreifens verhindert. Gerade dort aber, in Zeil-Nähe, ist das Szenario häufiger Falschbeparkung ziemlich wahrscheinlich. Das Problem mit den Nachtbussen müsste eigentlich lösbar sein. Wir bleiben an der Sache dran.
Eine weitere Maßnahme ist eigentlich erst nur zu einem kleinen Teil umgesetzt, aber wir vermelden sie schon jetzt, weil auch das Teilstückchen schon einen Eindruck vermittelt von dem, wie es hinterher einmal auf längerer Strecke aussieht: die Hanauer Landstraße bekommt auf ihrer Südseite einen vernünftigen Radweg!
Derzeit sieht man die beabsichtigte Neugestaltung etwa in Höhe der Hausnummern 160 ff. Sie kostet schon einige Parkplätze, aber die Anlieger sind fast nur Firmen und haben daher die Verantwortung, für Parkraum ihrer Mitarbeiter*innen selbst zu sorgen – und zwar nicht im öffentlichen Raum, sondern auf Privatgrundstücken, was dann den Fahrzeughalter auch etwas kosten darf. Der bisherige handtuchbreite Holper-Radweg war (und ist noch) eine echte Zumutung, und dazu noch ständig zugeparkt. Höchste Zeit, dass hier endlich Abhilfe geschaffen wird! Bertram Giebeler
Bertram Giebeler
GANZ AKTUELL erreicht uns kurz vor Druckbeginn noch dieses Foto von Frankfurts erster echter Protected Bike Lane (Geschützter Radfahrstreifen). Einzelne gegen Falschparker "bepollerte" Radspuren gab es zwar schon in der Stadt, aber alle so schmal, dass Radfahrer einander nicht überholen können. Hier an der Konrad-Adenauer-Straße geht das! Für Frankfurts erste Protected Bike Lane musste der Kfz-Verkehr nicht nur eine Fahrspur, sondern auch einige Parkplätze an den Radverkehr abtreten. Gut, dass die Stadt nun wirklich Tempo macht bei der Umsetzung der Koalitionsvereinbarung mit dem Radentscheid: Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung!
Torsten Willner