Des Autos Knecht
Von drauß' von der Straße komm ich her
und muss euch sagen, es gibt keine Parkplätze mehr.
Allüberall in den Gassen
stehen viel zu große Blechkarossen,
und draußen vor der Städte Tor
quellen lauter Autos hervor.
Wie ich so fuhr auf dem Autodamm,
da rief's mich mit lauter Stimme an:
"Theo", rief es, "alter Gesell,
gib Gas und spute dich schnell.
Die Arbeit fängt an,
das Tor ist aufgetan.
Alt und Jung sollen nicht ruh'n!
Es gibt Arbeit, viel zu tun!"
Ich sitz' in meinem Blechgeschoss
und werd' und werd' des Ding net los.
Ich sprach: "Oh lieber Herre Christ,
meine Reise hier zu Ende ist.
Ich will in diese Straße, an das Eck.
Wo stell' ich nur die Karre weg?"
"Hast du den Parkplatz dort geseh'n?"
Ich glaub', da kann sie steh'n.
Denn grad' ist einer weggefahr'n
und ich bin der Nächste hintendran.
"Hast du den Schlüssel auch bei dir?"
"Den Schlüssel, ja, den hab' ich hier."
Ich steige aus und schließe ab.
Und dann zur Arbeit – und zwar im Trab.
Die Treppe hoch, zur Stechuhr hin.
Und wieder mal zu spät ich bin!
Die Einsicht kommt, in der Tat:
Ab morgen fahr ich nur noch Rad!
Theo aus Bad Vilbel