Wir trauern um Freya Linder
Auch im Tierschutz aktiv: Freya Linder auf ihrem Trike vor dem Tierheim in Fechenheim (Dezember 2018)
Peter Sauer
Der ADFC trauert um Freya Linder. Nach schwerer Krankheit ist sie am 3.�November verstorben. Sie wurde 76�Jahre alt.
Seit 1991 war Freya Mitglied im ADFC und, für sie eine Selbstverständlichkeit, von Anfang an sofort aktiv. Mitte der 90er Jahren war Freya auch Mitglied im Kreisvorstand.
Ihre Aktivitäten für den ADFC waren insgesamt höchst vielfältig: Als immer auch politisch denkender Mensch war Freya klar, dass ein Medium, das über die vielfältigen Aktivitäten und "guten Taten" der Aktiven berichtet, enorm wichtig für die Außenwirkung des Vereins ist. Sie unterstützte deshalb auch sofort unsere Vereinszeitschrift Frankfurt aktuell mit einer regelmäßigen Anzeige für ihr Bettengeschäft.
Freya war Mitbegründerin der Stadtteilgruppe Ginnheim, die sich bald zur Stadtteilgruppe Nordwest wandelte und die bis heute besteht. Für diese Gruppe organisierte sie viele Radtouren und sogar mehrere Mehrtagestouren. Aus dieser Stadtteilgruppe heraus entwickelten sich diverse politische Aktivitäten, einmal sogar eine stadtweite Fahrraddemo mit Straßenfest, und die AG "Einkaufen mit dem Fahrrad", für die sie, ebenso wie für die sich langsam entwickelnde Klaunix-AG, z. B. Infomaterial verschiedenster Art erstellte.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann Alfred organisierte sie die legendären Karfreitags-Sternfahrten nach Ilbenstadt, an der sich bis zu 200 TeilnehmerInnen aus dem gesamten Umkreis beteiligten.
Ihr allergrößtes Werk für den ADFC Frankfurt war die Erfindung und Anschub-Organisation des Verteilerwesens für Frankfurt aktuell. In Zeiten größter finanzieller Not des Vereins war der Fortbestand der Zeitschrift in Gefahr. Alleine die Kosten für den Versand an die Mitglieder überstiegen unsere finanziellen Möglichkeiten. Zusammen mit Alfred entwickelte Freya die geniale Idee eines stadtweiten Austrägerwesens. Mit unzähligen Anrufen an ihr völlig unbekannte Menschen aus der Mitgliederdatei – ausgewählt nach Postleitzahl-Bezirken –, schaffte sie es, genügend Menschen für diese Aufgabe zu finden. Bis heute existiert diese Organisation der ehrenamtlichen Verteilung. Sie spart uns unglaublich viel Geld, und auf diese Weise können wir uns unser so wichtiges Frankfurt aktuell auch weiterhin leisten.
Auch als Freya gesundheitsbedingt stark eingeschränkt war, engagierte sie sich weiterhin nach Kräften. Noch im letzten Jahr schrieb sie einen bemerkenswerten Artikel für Frankfurt aktuell (1/1919): "Hilft besser als ein Gehstock – Mobilitätserfahrung für Behinderte mit einem Trike".
Nicht vergessen und vor allem nicht unterschätzen darf man, dass Freya immer alle Aktivitäten ihres Ehemanns Alfred für und mit dem ADFC tatkräftig unterstützt hat. Zusammen waren die beiden ein unglaublich starkes Team.
Danke Freya, wir werden dir ein ehrendes Andenken bewahren!
Anne Wehr für den Vorstand
des ADFC Frankfurt am Main e. V.