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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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LeserMeinungen

Frankfurt aktuell 4/19:
Facettenreiches Radler-Fest

Der Bericht über das "facettenreiche" adfc-Radlerfest hat mich nun doch noch motiviert, meinem Unmut über einen besonderen Aspekt dieses Events Ausdruck zu verleihen. Und zwar darüber, dass auf dem ganzen Fest nichts zu finden und zu erfahren war über die mobilitäts- und verkehrspolitischen Themen, die ansonsten aktuell landauf landab diskutiert wurden und werden. Als gäbe es keine FFF (Greta), keinen Rezo (#aussteigen) und keine Bewegung "Klimagerechte Mobilität für alle!"

Auf dem Platz gab es neben den vielen im Artikel aufgezählten adfc-Ständen einen mit der Beschriftung "Verkehrspolitik", an dem nicht nur zu den vorgenannten Facetten keine einzige Information zu haben war, sondern – unglaublich (!) – auch nicht zu dem "Radentscheid Frankfurt", der damals erfolgreich abgeschlossen und sich in einer Verhandlungsphase befand. Es stellte sich auf dem Fest so dar, als habe der gesamte adfc – zumindest in Ffm. – mit diesen Debatten und Bewegungen absolut nicht zu tun und als fände das alles ohne ihn statt. Wie vereinbart sich das eigentlich damit, daß ansonsten die "Frankfurt aktuell" mit Beiträgen zu diesen Facetten (fremde Federn?) voll sind?

Dieter Fornoni,
Frankfurt/Main


Direkte Antwort des Autors Ingolf Biehusen hierauf:

Die Antwort auf den Leserbrief von Dieter Fornoni ergibt sich eigentlich aus dem letzten Satz:

Eine Zeitschrift wird keineswegs interessanter, wenn immer nur über die gleichen Sachen geschrieben wird. Der Radentscheid war vor einem Jahr das große Thema auf dem Radler-Fest und in der Berichterstattung darüber gewesen. Der ADFC hatte der Radentscheid-Initiative eine große Ausstellungsfläche kostenlos zur Verfügung gestellt und an einem einzigen Tag kamen dabei 1.000 Unterschriften zusammen.

Demgegenüber trat die Radentscheid-Initiative auf dem Radler-Fest 2019 nicht weiter in Erscheinung und das aus gutem Grund. Während der Verhandlungsphase hätte man zwar spekulieren können, aber es gab noch keine neuen Informationen. Ein paar Tage später, am 18. Juni, wurde dann auf einer Pressekonferenz als Ergebnis der Verhandlungen der von CDU, SPD und GRÜNEN gemeinsam unterstützte Antrag "Fahrradstadt Frankfurt am Main" vorgestellt. Über diesen Erfolg haben wir dann im letzten Heft von "Frankfurt aktuell" sehr viel ausführlicher berichtet als über das Radler-Fest.

Am Informationsstand "Verkehrspolitik" gab es Informationen über geplante und verwirklichte Projekte des ADFC. Wer sich über den Klimawandel informieren will, radelt bestimmt nicht die Nidda entlang, um sich beim ADFC am alten Flugplatz Material dazu abzuholen.

Die "Klimagerechte Mobilität für alle" ist natürlich eine überaus wichtige Angelegenheit und der Fahrradverkehr kann einen erheblichen Beitrag dazu leisten. Der vor vierzig Jahren als vorwiegend politischer Verein gegründete ADFC beschäftigt sich daher damit von Anfang an, das muss nicht in jedem einzelnen Textbeitrag noch einmal betont werden.

Es gibt nämlich auch noch ganz andere Aspekte des Radfahrens. Gerade das Radler-Fest sendet eine Botschaft aus, die gerne übersehen wird: Radfahren macht Spaß. Und wenn das Fahrrad in der Freizeit immer beliebter wird, dann ergibt sich daraus die Forderung an alle politisch Verantwortlichen, den Radfahrern und Radfahrerinnen auch im Berufsverkehr und im Alltag ein sicheres und bequemes Vorankommen zu ermöglichen. Im Dienste der Natur, des Weltklimas, der Gesundheit und der Lebensqualität aller.

Ingolf Biehusen