Tut sich etwas in Sachen Radverkehr in Bad Vilbel?
Aufstellfläche Berliner Straße
Theo Sorg
Auf der Frankfurter Straße am Schöllberg, Ironman-Begeisterten besser als Heartbreak Hill bekannt, hat sich etwas getan. So wurde kürzlich an der Kreuzung mit der Berliner Straße an der Ampel für bergab fahrende Radelnde eine rot markierte Aufstellfläche vor der Haltelinie für motorisierte Fahrzeuge angebracht.
Fahrradfurt, Kreisel am Südbahnhof
Theo Sorg
Weiter unten am Kreisel am Südbahnhof wurden die Radfurten rot markiert, und für bergauf fahrende Radelnde sind die Passagen der Seitenstraßen ohne Lichtsignalanlagen ebenfalls rot markiert. Es ist ein wichtiges Signal für Autofahrer: hier ist mit Rad fahrenden Personen zu rechnen. Insbesondere für Kinder, aber auch für ältere Menschen, erhöht das die Sicherheit. Im touristischen Bereich gab es schon einige Verbesserungen wie zum Beispiel den Ausbau des Nidda-Radwegs jenseits der Burg in Richtung Dortelweil. Wir vom ADFC Bad Vilbel begrüßen solche Maßnahmen. Der Radverkehr wird wahrgenommen und unsere ständigen Mahnungen bewirken etwas, dafür sind wir sehr dankbar.
Radwegmarkierung an der Einmündung der Bonameser Straße
Theo Sorg
Es sind nicht immer nur die großen Dinge, die das Leben verbessern, es kommt auf vermeintliche Kleinigkeiten an, wie Konfuzius schon sagte: Die Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel. Angesichts der Probleme mit dem motorisierten Individualverkehr ist es wünschenswert, wenigstens einen Teil davon aufs Fahrrad zu verlagern, und das geht nur, wenn die Infrastruktur dafür stimmt. Lücken im Radwegenetz gilt es zu schließen, gerade für den Alltagsradverkehr.
Auf eine Besonderheit möchten wir noch hinweisen: Nicht jeder vermeintliche Radweg ist benutzungspflichtig, das heißt, Radfahrende dürfen hier auch die Fahrbahn benutzen – und schnellere müssen das auch. Ist ein Gehweg für Radelnde zur Benutzung freigegeben, so müssen diese Schrittgeschwindigkeit einhalten. Allerdings bedeutet eine solche Freigabe prinzipiell nicht, dass der Radverkehr zur Benutzung des Gehwegs verpflichtet wäre. Wer mit dem Rad unterwegs ist, ist kein Fußgänger auf Rädern! Leider wissen das viele nicht – oder sie halten sich nicht an diesen Grundsatz. Oft ist die Folge, dass Autofahrende versuchen, durch Hupen oder aggressiven Fahrstil Radfahrende von der Fahrbahn zu drängen. Aufklärung tut Not.
Theo Sorg