Der erste Kilometer im Vilbeler Wald. Noch sitzen alle im Sattel.
Matthias Marcks
Frankfurt von hinten aufgerollt
Eine generationenübergreifende Radtour
Bereits zum fünften Mal haben wir unter der Leitung von Matthias Marcks die Tour "Frankfurt von hinten aufgerollt" durchgeführt. In diesem Jahr fiel sie auf den 1. Mai. Nicht zuletzt dank der optimalen Wetterbedingungen zog es insgesamt 17 Teilnehmende aus allen Bad Vilbeler Ortsteilen, aus Karben und Niederdorfelden um 10 Uhr zum Kurhausvorplatz, um gemeinsam in die Pedale zu treten.
Eigentlich als Tour für Teenies mit oder ohne elterliche Begleitung konzipiert, entwickelt sich die Veranstaltung zur Drei-Generationen Tour: Der jüngste Teilnehmer war neun Jahre alt, die älteste wohl über 70, und auch das mittlere Alter war gut besetzt. Auch die ursprünglich angesprochenen Teenies kamen mit – mit oder ohne Eltern.
Der schweißtreibende Anstieg durch den Vilbeler Wald über den Berger Rücken war die einzige körperliche Herausforderung gleich zu Beginn. Auf der zum Teil mit losem Schotter belegten letzten Passage des Anstiegs war dann auch gleich Schieben für alle angesagt. Umso schöner gestaltete sich die Abfahrt auf dem schon lange zum Radweg umgebauten Stück der ehemaligen Straßenbahnlinie 20 von Bergen durch Seckbach. Dort ging es durch unbekannte verwinkelte Straßen, Schrebergärten und Brachen, um dann immer wieder bekannte Punkte aus einer neuen Perspektive zu sehen. Etliche Male entlockten die wechselnden Ausblicke den Teilnehmenden einen erstaunten Ausruf: "Ach, hier sind wir …"
Einige Highlights folgten: Die herausgeputzte Offenbacher Hafen-City, das Ich-Denkmal am Main, welches zur Fotopause und die Goetheruh im Stadtwald, die zur Einkehr einlädt – dieses Jahr leider noch ohne Goetheturm, aber bis zur nächsten Auflage der Tour soll er ja wieder stehen.
Der Jacobi-Weiher wartete mit zwei Skulpturen von F.K. Waechter auf und auch im später durchfahrenen Schwanheimer Wald hat sich dieser Cartoonist verewigt. Dazwischen lag die Aussichtsplattform des Frankfurter Flughafens bei Zeppelinheim, von der aus sich der enorme Flugverkehr ausgezeichnet beobachten lässt.
Gegen Ende der Tour wurde die Schwanheimer Düne auf dem Bohlensteg durchlaufen. Die dortige Vegetation erinnert tatsächlich eher an die Dünenlandschaft auf einer Nordseeinsel als an einen Wald am Rande Frankfurts. Nach der kurzen Fahrt mit der Fähre über den Main bei Höchst hieß es Abschied nehmen. Einige traten sofort den Heimweg per Rad an der Nidda an, andere kehrten vorher noch in einer Eisdiele ein, die verbleibende Fraktion fuhr mit der S-Bahn nach Hause.
Matthias Marcks