Lesermeinungen
Frankfurt aktuell 2/19, Radentscheid
In den und Euren Medien ist das Thema Radentscheid ganz groß angelegt. Was aber überhaupt nicht zur Sprache kommt neben den Forderungen nach mehr Platz und Sichtbarkeit für uns Radler, ist der Atemschutz der Radfahrer.
Im letzten Sommer bin ich fast täglich mit dem Rad zur Arbeit gefahren. Ich habe dabei mehr Abgase abbekommen als mir lieb war. Gerade durch die Debatte um die Dieselabgase sensibilisiert, bin ich doch besonders oft gerade hinter Diesel-Autos hergefahren. Ich habe einen feinen Geruchssinn und was man als Radfahrer so im Laufe eines Tages an Abgasen und bestimmt auch Giftstoffen aufnimmt, ist bestimmt nicht ohne. Darüber wird überhaupt nicht gesprochen!
Es werden immer nur mehr Platz und mehr Radstreifen für Radfahrer gefordert. Was nützt es mir denn, wenn ich breitere und rot eingefärbte Radstreifen zur Verfügung habe, aber permanent neben und zwischen den PKW herfahre.
Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Ihr dieses Thema mal aufgreifen könntet. Ob es bereits Atemschutzsysteme für Radler gibt, ist mir leider nicht bekannt. Von daher würde ich mich über Informationen dazu sehr freuen.
Jutta Heller
Liebe Jutta Heller,
es ist nicht ganz richtig, dass das Thema "Atemschutz für Radfahrer" keine Rolle spielt. Im Gegenteil – die Diesel- und Feinstaubdebatte wird seit einigen Jahren nahezu täglich in den Medien geführt. Dass wir als lokale, ehrenamtlich tätige ADFC-Gruppierung hierzu noch einen wesentlichen weiteren Beitrag leisten können, halte ich persönlich für unwahrscheinlich. Darüber hinaus führt unser (und des Radentscheids) Einsatz für mehr Platz für den Radverkehr zwangsläufig dazu, die Vorherrschaft des Autos etwas zurückzudrängen. Und weniger Autos bedeuten ja auch weniger Abgase und deshalb weniger Giftstoffe in unserer Atemluft. Einer der Gründe für den Radentscheid ist dessen Website zu entnehmen: "Gesundheitsbeeinträchtigung der Bürger*innen • Luftverschmutzung (hohe Stickoxid- und Feinstaubbelastung)".
Über die Gefahren des Radfahrens im Stadtverkehr gibt es viele Studien. In den meisten wird darauf hingewiesen, dass Radfahrer zwar mehr Abgase einatmen müssen als Autofahrer, ihre Lebenserwartung aber trotzdem höher ist als die der nicht Rad fahrenden. Regelmäßige Bewegung stärkt nachweislich unser Herz-Kreislaufsystem, so dass wir als Radfahrer in der Regel gesünder leben als Autofahrer, die sich weniger bewegen. Ungesund ist das Radeln in den Abgasen aber trotzdem. Deshalb, siehe oben, müssen wir uns weiter für eine Förderung des Radverkehrs, auch und gerade zu Lasten des Autoverkehrs, einsetzen.
Atemschutzsysteme für Radfahrer gibt es, Informationen dazu sollten im Internet zu finden sein.
Letztendlich spricht alles für das Fahrrad, trotz der vielen Hindernisse, die ihm bisher in den Weg gelegt wurden. Arbeiten wir weiter daran, diese Hindernisse zu beseitigen.
Peter Sauer,
ADFC Frankfurt am Main
Frankfurt aktuell 2/19, Frankfurt greift in den Farbtopf
Ich muss sagen, ich bin nur eingeschränkt der Meinung, dass Fahrradwege mit roter Farbe gekennzeichnet werden sollen.
Gegen rot durchgefärbten Teer habe ich nichts, aber rote Farbe… das geht nur, wenn diese auch bei Nässe gefahrlos befahrbar ist!
Markierungen, egal ob weiße oder rote, haben sich bisher bei Nässe in eine Rutschbahn verwandelt. Zebrastreifen oder auch nur einfache weiße Striche lassen einen bei Regen wegrutschen.
Stefan Klatt
Lieber Stefan Klatt,
auf Seite 12 der vorliegenden Ausgabe schreibt Bertram Giebeler unter der Abbildung des roten Radstreifens: "Das hier verwendete Farbmaterial hat guten Grip auch bei schlechtem Wetter." Probieren wir es aus.
Peter Sauer,
ADFC Frankfurt am Main