Offener Brief
In unserer Ausgabe 4/2018 haben wir einen Offenen Brief des ADFC Offenbach an den Frankfurter Stadtrat und Verkehrsdezernenten Klaus Oesterling veröffentlicht. In unserem Brief wurde Bezug genommen auf ein Gespräch, das Oesterling unter der Überschrift "Rüpelhaftes Verhalten nimmt zu" mit einem Redakteur der FAZ führte. Wir als ADFC Offenbach erinnerten den Frankfurter Verkehrsdezernenten an die guten Erfahrungen, die wir mit unserer Kampagne "Offenbach fährt fair" gemacht hatten.
Unser Brief wurde vom Frankfurter Stadtrat bereits im September beantwortet, doch aus redaktionellen Gründen können wir erst an dieser Stelle darüber berichten. Oesterling bedankt sich für die Übersendung der Materialien zu "Offenbach fährt fair" und nimmt anschließend deutlich Stellung zu der Bedeutung des Radverkehrs. Dabei verhehlt er nicht, dass es einerseits Ziel sein muss, Verkehrsverstöße von Radfahrenden zu ahnden. Andererseits aber ist ihm wichtig, Parkverstöße von Kfz auf Radwegen zu sanktionieren und damit eine häufige Ursache von fehlerhaftem Verhalten von Radfahrern zu beseitigen. "Ich möchte freie Radwege", schreibt der Dezernent, der sich für eine Zunahme des Radverkehrs einsetzen will.
Dass dies alles nicht einfach ist, dass die Personalsituation bei den Überwachungsbehörden den Wünschen Grenzen setzt, gesteht der Stadtrat ein. Ob sich aber die Städtische Verkehrspolizei wirklich immer "der Notwendigkeit freier Radwege bewusst" ist und Parkverstöße konsequent zur Anzeige bringt, wie im Schreiben behauptet wird, wird von uns ein wenig angezweifelt (siehe dazu unseren Beitrag auf Seite 4 zu diese m Thema). Trotzdem freut es uns, dass der Verkehrsdezernent unseres großen Nachbarn abschließend schreibt: "... Ich bin entschlossen, die hiesigen Bemühungen konsequent fortzusetzen."
Wolfgang Christian
Peter Sauer