RadReiseMesse im Schnee
Trotz Schnee war die RadReiseMesse gut besucht.
Foto: Foto AG ADFC Frankfurt
Diese Überraschung hatte es in den Jahren davor zur RadReiseMesse noch nicht gegeben: Ausgerechnet am Veranstaltungstag, am 18. März, lag Frankfurt unter einer frischen, dichten, weißen Schneedecke.
Auffällig war der Strom an Fußgängern von der U-Bahn-Station zum Saalbau Bornheim. Wer aber wie gewohnt mit dem Fahrrad kam, der hatte kaum geringere Parkplatzprobleme als sonst. Das lag vielleicht an der deutlich auf 1.300 Personen angestiegenen Besucherzahl. Im Jahr zuvor hatte die Sonne gelockt, da war die Fahrt ins Grüne für viele wohl attraktiver gewesen als der Saalbau Bornheim. Durch das Wetter spürbar beeinträchtigt waren nur die Codierer des ADFC, die ihren Stammplatz vor dem Eingang verlassen hatten und statt dessen in der Tiefgarage ihrem Handwerk nachgingen. Aber auch für die 26 Codierungen lohnte sich der Einsatz.
Ansonsten gab es wohl nur zufriedene Gesichter. Bei den Ausstellern, bei den Besuchern und auch beim ADFC als Veranstalter. Geboten wurden verschiedene Themenschwerpunkte. Offenbar spricht sich herum, dass Rad fahrende Reisende nicht nur einen fahrbaren Untersatz brauchen und ein Reiseziel, sondern dass sie auch darüber hinaus Bedürfnisse und Interessen haben. So konnte man sich beispielsweise vorrechnen lassen, was Carsharing wirklich kostet, wenn man doch nicht alle Wege auf zwei Rädern zurücklegen will. Oder man ließ sich daran erinnern, dass auch wieder sonnige Tage kommen, an denen man den Helm gelegentlich absetzen möchte. Für diesen Fall bieten sich ein Kopftuch mit Schirm oder eine Mütze mit Stoffdach an, die platzsparend in jede Radtasche passen. Es gab noch mehr zum Anziehen, auch Ausrüstungsgegenstände wie Helme und Brillen. Fahrräder wurden komplett und in Einzelteilen gezeigt.
links: Chris Gocke, der am Vorabend über seine Radreise durch den Iran berichtet
rechts: Gute Stimmung zwischen den Standwänden bei Besuchern und Ausstellern der RadReiseMesse
Fotos: AG ADFC Frankfurt
Die Tourismusverbände, die ihre Region präsentierten, reichten vom Taunus bis nach Kroatien.Noch etwas weiter ging es mit den Radreiseanbietern, da war sogar Myanmar mit dabei.
Am weitesten trieben es die Lichtbildvorträge. Da war die Via Claudia Augusta das Nahziel und die Reise in die Karibik wurde noch übertroffen vom Vortrag über GPS-Geräte. Untertitel: Navigation aus dem All. Lautsprecherdurchsagen machten jeweils auf die Vorträge aufmerksam. Wer sich dann beeilte, hatte noch Aussicht auf einen der bevorzugten Plätze. Bei einigen der Vorträge wurde es rappelvoll, auch schon beim Eröffnungsvortrag über eine Reise durch den Iran am Vorabend der Messe.
Der ADFC präsentierte sich mit mehreren Ständen. So gab es Informationen zur GPS-Navigation, Landkarten und Reiseführer, das Übernachtungsverzeichnis bett+bike, Mitgliederinformationen und nicht zuletzt das druckfrische Tourenprogramm. Einzelne ADFC-Touren wurden noch an einer Schautafel hervorgehoben. Ganz in der Nähe war der Tisch mit Prospektauslagen, an dem auch Anbieter, die nicht auf der Messe waren, Werbung für ihre Angebote machen konnten. Das Publikum bediente sich fleißig.
Die RadReiseMesse endete um 17 Uhr. Der Abbau ging wie üblich rasend schnell. Trotzdem blieb noch Zeit für wichtige Vereinsangelegenheiten. Um 17:20 Uhr wurde das letzte Beitrittsformular unterschrieben. Somit konnten wir an diesem Tag 76 Neumitglieder begrüßen.
Insgesamt sehr erfreut zeigte sich Sigrid Hubert, die mit ihrem Team die RadReiseMesse in gewohnt routinierter Manier organisiert hatte. "Trotz des Wintereinbruchs hatten wir eine große Besucherzahl und die Aussteller waren sehr angetan vom interessierten Fachpublikum. Und viele sagten schon jetzt, dass sie auch im kommenden Jahr wieder mit dabei sein werden. Auch auf unsere ehrenamtlichen Helfer/-innen war wie immer Verlass. Unermüdlich waren sie in Aktion, um diese Veranstaltung erfolgreich über die Bühne zu bringen – darauf können wir als Verein wirklich stolz sein!"
Ingolf Biehusen