Nachbildung einer Fahrradwerkstatt der 1950er Jahre
Foto: Sigrid Hubert
Balanceakte – 200 Jahre Radfahren
Sonderausstellung im Deutschen Museum/Verkehrszentrum München
Den 200. Geburtstag hat das Deutsche Museum Verkehrszentrum in München zum Anlass genommen, dem Fahrrad eine Ausstellung zu widmen, die absolut sehenswert ist. Unter dem Titel Balanceakte – 200 Jahre Radfahren wird anhand vieler Exponate Fahrrad-Geschichte aus zwei Jahrhunderten präsentiert. Von der Original-Drasine bis zum hochmodernen Brennstoffzellen-Fahrrad sind diverse Varianten und Kuriositäten vertreten. Man gerät immer wieder ins Staunen, was Einfallsreichtum und Erfindergeist rund um das Fahrrad hervorgebracht haben. Die Ausstellung ist gut dokumentiert und bietet einen tiefen Einblick in die Geschichte und Entwicklung des Fahrrads; auch seine Rolle im Straßenverkehr wird umfassend dargestellt. Erwähnung findet ebenfalls die Bedeutung des ADFC: In einem Interview erzählt ein Münchner ADFC-Urgestein von der Entstehung, Entwicklung und den Erfolgen der dortigen Kreisgruppe.
Mein persönliches Glanzlicht in dieser Ausstellung ist die Nachbildung einer Fahrrad-Reparaturwerkstatt aus den 1950er Jahren. Diese ist auch Bestandteil der Dauerausstellung. Hier duftet es wunderbar nach Kettenöl und erinnert an Zeiten, in denen Fahrräder noch richtig repariert und nicht einfach nur ganze Baugruppen ausgetauscht wurden.
Wen es nach München verschlägt und wer dort ein paar Stunden Zeit erübrigen kann, dem bietet das Deutsche Museum Verkehrszentrum kurzweilige und interessante Unterhaltung. Die Sonderausstellung Balanceakte läuft noch bis zum 22. Juli 2018. Aber auch danach kann man dort zum Thema Fahrrad (und darüber hinaus Autos, Motorräder, Straßenbahnen, Lokomotiven, Postkutschen, etc.) viele interessante Ausstellungsstücke ansehen und mehr über deren Geschichte erfahren. Anschließend lädt das direkt gegenüber gelegene Wirtshaus am Bavariapark mit bayerischen Schmankerln zum Verweilen ein.
Sigrid Hubert