von links: Udo aus Glashütten; Stefan Pohl (ADFC Usinger Land); Ronald Martens (Tourenleiter Bad Homburg); Doris Steinbach (Kasse ADFC Bad Homburg und Tourenleiterin)
Foto: Günther Gräning
ADFC Hochtaunus: Tourenplanung 2018/19
Radtouren sind ein Stück Verkehrspolitik, das obendrein Spaß macht
Die Tourenplanung des ADFC Hochtaunus für 2018/19 fand am 15.11.2017 im Bürgerhaus Bad Homburg-Kirdorf statt. Es ging vor allem darum, die einzelnen geplanten Rad- und Wandertouren so geschickt räumlich und zeitlich zu verteilen, dass möglichst wenig Überschneidungen entstehen. Entstanden ist ein hoffentlich reizvolles Angebot, flächendeckend über die Landschaften rund um den Taunus. Das Programm in Papierform soll erstmalig verteilt werden anlässlich der Veranstaltung "Oberursel fährt ab" am 25.02.2018 in der Stadthalle Oberursel.
Die Radtouren dienen nicht nur der Gesundheit und der Freude der Teilnehmer, sondern auch dazu, als Radfahrer auf Straßen und Wegen Präsenz zu zeigen. Wenn Radler sichtbar sind, erhöht das die Bereitschaft der Politik, sich um sie zu kümmern. Man darf sich eben nicht nur im Wald verstecken, auch wenn es dort noch so schön ist. So gesehen sind Radtouren ein Stück Verkehrspolitik, das obendrein Spaß macht.
Bislang waren die Touren des ADFC Hochtaunus offen und kostenlos für jeden. Bei einem Besuch im Büro des ADFC Erfurt ist mir aufgefallen, dass dort den Teilnehmern an Radtouren ziemlich humorlos ein Beitrag zu den Kosten abverlangt wird. Selbst Mitglieder müssen teilweise zahlen, alle anderen Teilnehmer deutlich mehr. Wie man im Internet nachlesen kann, nehmen viele ADFC-Gliederungen (e.g. in Thüringen, Sachsen, Berlin) nicht etwa Spenden, sondern Gebühren pro Person von 3 € über 6 € und bis zu 9 € (Berlin mit touristischer oder kultureller Führung).
Hierzulande ist das bisher nicht üblich. Wir begnügen uns höchstens mit einer mehr oder weniger schüchternen Bitte um Spenden von Nichtmitgliedern – wenn überhaupt – und das meist erfolglos. Jeder Infostand erbringt mehr Spenden als alle Radtouren.
Frage: Muss das so bleiben?
Die Folge davon ist, dass wir die Kosten für die Touren durch Mitgliedsbeiträge oder andere Einnahmen decken werden müssen. Und Kosten für Touren fallen durchaus an, wenn auch oft nur verdeckt. Alle Tourenleiter arbeiten zwar unentgeltlich, dennoch entstehen ihnen und dem Verein Kosten für Aktivitäten und Dinge, die hier in Stichworten ohne Anspruch auf Vollzähligkeit aufgezählt seien:
Planung; Vortouren; Tourenprogramm (Beschreibung der Touren, Eingabe ins Internet, Akquise von Anzeigen zur Finanzierung des Programms; Layout und Druck; Verteilung des Heftes); Fahrtkosten; Kosten für Internet-Auftritt; Funkgeräte; Navigationsgerät; Spesen und Brunch als kleine Belohnung für Aktive; Ausbildung und Zertifizierung der Tourenleiter; Kleidung; Werkzeug ...
Ich werde deshalb auf der nächsten Jahresmitgliederversammlung anregen, von Teilnehmern, die nicht dem ADFC angehören, durchaus selbstbewusst und nicht nur schüchtern einen Kostenbeitrag von 1 € je Kurztour (bis zu vier Stunden) und 2 € je Tagestour (mehr als vier Stunden) einzufordern und der Kasse der jeweiligen Ortsgruppe zu übergeben. Und wer als Nichtmitglied mehrfach mitfährt ohne zu zahlen, ist mein Freund nicht mehr!
Zum Trost: Für Mitglieder des ADFC ändert sich nichts.
Günther Gräning