Jahresgespräche 2017 mit Eppstein und Kriftel
Als bewährtes Modell hat der ADFC im November und Dezember Gespräche mit den Verwaltungen in Kriftel und Eppstein geführt. Dabei gibt es Gemeinsamkeiten – in beiden Kommunen gab es hinreichend viele Rückmeldungen zum Fahrradklima-Test und ein Interesse am Thema Radverkehr – aber auch Unterschiede – am Stadtradeln nimmt derzeit nur Eppstein teil.
In Eppstein hat sich im letzten Jahr nicht viel in Sachen Radverkehr bewegt, entsprechend ergab sich nur ein Platz im Mittelfeld beim Fahrradklima-Test. Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass sich viele der Kritikpunkte im Rahmen des Tests auf die Verbindungen zwischen den Ortsteilen (Eppstein – Bremthal, Eppstein – Niederjosbach) und den Nachbarorten (Eppstein – Lorsbach, Bremthal – Naurod) beziehen. Aufgrund der Lage sind alle Wege abseits der Straßen recht steil, deshalb scheiden sie für die meisten Radler aus. Für die Verbindungen entlang der Straßen ist das Land zuständig und dort passiert wenig in Sachen Radverkehr, zumal oft auch Naturschutzbelange berücksichtigt werden müssen. Der Radweg zwischen Eppstein und Lorsbach steht auf der Vorrangliste für Radverkehrs-Anlagen des Landes Hessen. Dies wird von der Stadt wenig über die Presse verbreitet, so dass viele Radler es der Stadt Eppstein anlasten.
In Kriftel hat sich gezeigt, dass die Öffnung der Einbahnstraßen keinerlei Probleme oder gar Unfälle verursacht hat. Damit ist der Weg frei, auch weitere Einbahnstraßen in Gegenrichtung zu öffnen. Der ADFC hofft in Kriftel auch, dass das seit mehreren Jahren geplante Gespräch zwischen ADFC, Gemeindeverwaltung und den Landwirten stattfindet. Thema dabei ist die Führung des Radverkehrs von Kriftel entlang der Bonifatiusroute über das Hochfeld in Richtung Naturschutzzentrum Weilbacher Kiesgruben. Auch Kleinigkeiten können Radlern das Leben erleichtern. So wurde auf Bitte des ADFC in Verlängerung der Zeilsheimer Straße in Hofheim hinter der Ampel am Schmelzweg eine kleine Fläche zwischen der Elisabethenstraße und dem Radweg asphaltiert. Dadurch können die Radler und RadlerInnen jetzt bequem von der Fahrbahn ohne Schlamm auf den rechten Radweg gelangen, ohne auf die Fußgänger-Ampel warten zu müssen. Ein Wermutstropfen ist für die Radler, dass sich die Baustelle an der Querung der A 66 über die Bahnstrecke Frankfurt-Höchst – Hofheim um ein Jahr verlängern wird und damit die Radler noch länger die Umleitung nutzen müssen. Hier hat der ADFC eine zumindest einseitige vorzeitige Freigabe der Durchfahrt für Radler erbeten. Die Gemeindeverwaltung klärt dies mit dem Auftraggeber der Baustelle.
Holger Küst