Regionalparkroute zwischen Burgholzhausen und Karben
Wenn zwei sich uneins sind …
Zwar wurde der auf Karbener Gebiet liegende Teil der Regionalparkroute fahrradtauglich ausgebaut (wir berichteten in Frankfurt aktuell, Ausgabe 4/2017), aber Ortsunkundige dürften zunächst einmal mehr als enttäuscht sein, wenn sie feststellen, dass es mit dem restlichen Teil der Passage nach wie vor im Argen liegt.
Vor zwei Jahren erhielt ich als einziges aktives ADFC-Mitglied, das sich in Karben mit Radverkehr beschäftigt, eine "Beschwerde" des damaligen Landesvorstandsmitglieds Holger Küst über den erbärmlichen Zustand dieses Wegeabschnitts.
Bei der Stadt Karben wurde sodann auch eine Verbesserung der Situation zugesagt und auch durchgeführt. Die Stadt Karben ist allerdings nur zu Baumaßnahmen auf ihrem eigenen Gebiet berechtigt. Der sich anschließende Wegeabschnitt – von Karben aus gesehen – liegt für einige hundert Meter auf dem Gebiet der Stadt Rosbach vor der Höhe, der Rest gehört der Stadt Friedrichsdorf. Auch in Rosbach ist der ADFC nur durch einen Einzelkämpfer vertreten.
Mit Unterstützung "meiner" Vorsitzenden Ute Gräber-Seißinger in Bad Vilbel nahm ich Kontakt mit der SPD Rosbach auf. Dort wurde mir auch insoweit geholfen, als der Bürgermeister befragt und ich mit einem ehrenamtlich tätigen Bürger verbunden wurde, der dort eine Radwegeplanung vorantreibt.
In Rosbach ist es augenscheinlich so, dass man kein Interesse am Ausbau des Weges hat, weil der Weg von Rosbach-Rodheim aus nicht direkt angefahren werden kann, weil also keine Radverkehrsverbindung von und nach Rosbach besteht.
Ich habe die Absicht, zusammen mit dem Rosbacher ADFC-Aktiven, die beiden Kommunen bei der Zusammenarbeit zu unterstützen. Das wird nicht einfach, denn Rosbach erwartet von Karben bei einem anderen Radwegeprojekt, dass dieses sich an den Kosten der Baumaßnahme auf Rosbacher Gebiet (!!!) beteiligt. Man sieht, das Kirchturmdenken ist noch weit verbreitet.
Ob Holger Küst seinerzeit auch den ADFC Hochtaunuskreis eingeschaltet hatte – wie ich ihm in meinem Antwortschreiben vorgeschlagen hatte –, ist mir nicht bekannt.
Es sind also zwei Landkreise und drei Städte beteiligt. Karben hat seinen Teil erledigt, aber dies nicht – wie im Fall des von Karben nach Bad Vilbel-Dortelweil führenden "Pappel"-Wegs – mit einem Schild zur Begrüßung von Radfahrenden aus Bad Vilbel kenntlich gemacht.
Immerhin ist inzwischen etwas geschehen: Die Stadtverordneten in Rosbach haben den Beschluss gefasst, dass auch dieser Teil der Regionalparkrundroute ausgebaut werden soll.
Jetzt muss wahrscheinlich nur noch das Geld herbeigeschafft, die Maßnahme geplant und schlussendlich gebaut werden. Im Bohren dicker Bretter sind wir ja erprobt!
Alle drei Städte sind Mitglied der "Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH)", die sich die Verbesserung der Bedingungen für den Fuß- und Fahrradverkehr sowie dessen Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln zum Ziel gesetzt hat. Die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft ist für alle drei Kommunen kostenlos: Wir wollen hoffen, dass sie nicht auch umsonst ist.
Karl Pfeil