Mehr Klahrheit am Hauptfriedhof: Aus Schutzstreifen wurde Radstreifen
Neue Klarheit an der Eckenheimer: Ein Radstreifen statt eines Schutzstreifens. Der darf ganz einfach nicht überfahren werden, und das wird auch verstanden – von Radfahrern und Autofahrern.
Foto: Bertram Giebeler
Die Situation an der Eckenheimer Landstraße stadteinwärts im Bereich der U5-Haltestelle Hauptfriedhof war seit den Umbaumaßnahmen vor zwei Jahren unbefriedigend; der Schutzstreifen wurde von vielen nicht verstanden, manche Radfahrer benutzten stattdessen den Sicherheitstrennstreifen zu den parkenden Autos – so ziemlich das falscheste was man machen kann –, wieder andere wichen auf den Bürgersteig aus, Autofahrer standen irritiert vor der Frage: überholen oder hinter dem Radfahrer warten oder drängeln.
Nachdem auch durch Videoanalysen klar wurde, dass gut die Hälfte der Radfahrer und auch viele Autofahrer mit der Situation nicht wie beabsichtigt umgingen, entschloss man sich zur Ummarkierung. Jetzt ist dort Klarheit: der Autoverkehr hat definitiv nur eine (knappe) Fahrspur. Rechts davon ist ein breiter Strich, der den durch ausreichend Piktogramme klar als solchen erkennbaren Radstreifen eingrenzt und nicht überfahren werden darf. Autofahrer müssen jetzt ihr fahrerisches Können aufblitzen lassen, indem sie relativ eng an der hohen Wand der U5-Haltestelle entlangfahren – für manche eine Herausforderung, ähnlich einem Überholmanöver im Baustellenbereich auf der Autobahn.
Eine erste Beobachtung am Montag nach Fertigstellung der Markierung zeigte, dass die Situation sich deutlich verbessert: In einem Zeitraum von 20 Minuten gegen 9 Uhr morgens nutzten alle (!) Radfahrer/-innen den Radstreifen, niemand befuhr mehr den Sicherheitstrennstreifen, nur einer den Bürgersteig. Alle Autofahrer hielten sich brav links vom Radstreifen, auch Lastwagen und SUVs.
Streng genommen ist die Situation immer noch zu eng. Einen Sicherheitsabstand von 1,50 Metern hat der Radfahrer, der mittig auf dem Radstreifen fährt, weder nach links zu den fahrenden PKWs noch nach rechts zu den parkenden PKWs. Dies ist zum einen der Sondersituation mit der U5-Haltestelle geschuldet, zum anderen der Tatsache, dass zum Zeitpunkt der Planungen der gesamten Umbaumaßnahme vor einigen Jahren niemand den Mut hatte, die Notwendigkeit der Parkplätze dort in Frage zu stellen, obwohl es in unmittelbarer Nähe jede Menge Parkraum gibt. Künftig muss bei derartigen Engstellen die Sicherheit des Rad- und Fußverkehrs Vorrang haben. Geparkt werden kann auch ein Stück weiter, ein paar Schritte zu Fuß sind immer gut für Herz und Kreislauf.
Bertram Giebeler