Durch das Kegelspiel zum Gehilfersberg
Blick zum Gehilfersberg mit Kirche
Foto: Christina Romeis
Am 6. Mai trafen sich vor dem Frankfurter Hauptbahnhof sieben Radler/-Innen bei Sonnenschein und kühler Luft. Peter Mertens hatte die Tour gemeinsam mit dem ADFC Fulda organisiert; leider konnte er selbst nicht teilnehmen. Er verabschiedete uns aber am Regionalexpress nach Fulda.
Im großzügig bemessenen und mit bequemen Sitzen ausgestatteten Fahrradwaggon verging die Zeit bei lockerer Plauderei wie im Flug. Die 22 Fuldaer Radler/-innen trafen wir auf dem Bahnhofsvorplatz; gemeinsam ging es per Bahn weiter nach Hünfeld. Hier stießen 5 Radler vom ADFC Kassel, ein ADFC-Mitglied aus Hünfeld und ein Neffe von Volkmar Gerstein zur Gruppe.
Martin Wächtler und Stefanie Karl vom ADFC begrüßten uns mit einigen Anmerkungen zur bevorstehenden Tour. Wir wollten genau ein halbes Jahr nach dem Tod unseres ehemaligen Landesvorsitzenden Volkmar Gerstein zum Friedwald am Gehilfersberg (453 m) bei Rasdorf radeln, um auf unsere Weise an ihn zu denken.
Musikalische Darbietung im Friedwald
Foto: Christina Romeis
Bei Sonnenschein fuhren wir über den Kegelspielradweg (ehemalige Bahntrasse Hünfeld - Wenigentaft) mit herrlichen Ausblicken auf die Kuppenrhön in Richtung Gehilfersberg. Neun Basaltkuppen vulkanischen Ursprungs sind wie Kegel auf einer Kegelbahn aufgereiht. Eine Sage erzählt, dass Riesen die Basaltkuppen als Kegel nutzten. Für die Namen der Berge gibt es einen Merksatz für heimische Schüler: "Es trägt das kleine (Kleinberg) Wiesel (Wisselsberg) auf seinem lichten (Lichtberg) Rücken (Rückersberg) durchs Moor (Morsberg) und über Hügel (Hübelsberg) den Apfel (Appelsberg) in den Stall (Stallberg). So is es (Soisberg)."
Auf den Gehilfersberg ging es zu Fuß. Ein netter Mann öffnete für uns die auf der Bergkuppe gelegene Wallfahrtskirche, die 1996 einem Brandanschlag zum Opfer gefallen war. Durch Spenden und tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung konnte sie in nur einem Jahr originalgetreu wiederaufgebaut und im Mai 1997 eingeweiht werden.
Nun gingen wir gemeinsam zur Grabstelle von Volkmar unter einem Baum, anschließend gab es eine Musikdarbietung auf der Flöte zur feierlichen Umrahmung.
Nach all diesen Aktivitäten war die Zeit für eine Pause gekommen. Bergab nach Rasdorf hineinrollend, stürmten wir eine Bäckerei mit Außensitzplätzen.
Wir hätten noch lange sitzen und die Sonne genießen können, aber irgendwann mussten wir zurück. Vor allem wir Frankfurter hatten ja noch ein ganzes Stück Weg vor uns. Auf dem in diesem Gebiet gut ausgebauten Via-Regia-Radweg pedalierten wir zurück nach Hünfeld (ca. 13 km). Am Bahnhof hieß es Abschied nehmen. Wir Frankfurter hatten es eilig und radelten zügig nach Fulda, um den Regionalexpress um 18 Uhr zu erreichen, damit es mit dem Nachhausekommen nicht allzu spät würde.
Info
Von Frankfurt fährt der RE stündlich nach Fulda, sehr gute Fahrradmitnahmemöglichkeiten, der Einstieg in die Fahrradwaggons ist ebenerdig. Die Bahnhöfe sowohl in Fulda als auch Hünfeld sind barrierefrei (Rampen). Das Hessische Kegelspiel (meine alte Heimat) lohnt allemal eine ein- oder mehrtägige Tour.
www.hessischeskegelspiel.de/wandern-und-radfahren
, Dort sind weitere Radwege beschrieben, z. B. die o. a. Runde sowie Verbindungen zum Ulster- und Milseburgradweg.
Christina Romeis