Nur fast alle drauf: Die Teilnehmer der Mitgliederversammlung sind nicht auf zwei Bilder zu bekommen
Foto: Peter Sauer
Die wahre Größe der Frankfurter Radfahrer-Lobby
Mitgliederversammlung des ADFC Frankfurt am Main e. V.
Wir berichten, wie es sich für eine Mitgliederzeitung gehört, regelmäßig über die Arbeit des Vereins. Die Erfolge der Codierer, die Arbeit der Verkehrs-AG, das Tourenprogramm, die Technik-Leute – alle Aktivitäten tauchen hin und wieder in diesem Heft auf und zeugen vom Engagement der vielen Ehrenamtlichen. Doch all das sind nur Momentaufnahmen – die echte Vielfalt, die wahre Größe der Frankfurter Radfahrer-Lobby zeigt sich erst im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung im Saalbau Bornheim.
Präsentiert von Susanne Neumann, zeigt der Jahresbericht des Vorstands, welch unglaubliche Menge an Aktivitäten rund ums Rad vom ADFC in Frankfurt ausgehen. Ein paar Zahlen gefällig? Ein Zuwachs von gut 9?% lässt den Verein im vergangenen Jahr auf 2.900 Mitglieder wachsen. 55 Touren-leiter/-innen bieten 256 Touren an (von denen nur 8 ausgefallen sind!). Den Klaunixen gelang mit 1.530 codierten Rädern (das ist 1/6 aller in der Republik vorgenommenen Codierungen) ein Allzeithoch. Unser E-Mail-Verteiler erreicht nahezu alle Mitglieder und informiert sie neun Mal im Jahr mit einem Newsletter. 1.300 Interessierte kamen zur RadReiseMesse, gut besucht war das Radler-Fest, rund 3.000 Teilnehmer zählte die bike-night. Unsere Website ist nun auch für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets optimiert. Wir twittern. Wir informieren – bei über einem Dutzend Veranstaltungen waren wir mit Infoständen präsent. Wir kooperieren mit der Presse und mit der Universität. Wir geben Geld aus. Für Fortbildungen unserer Aktiven, für ein modernes Codiergerät und Funkgeräte für Tourenleiter, für Infostände, Materialschränke oder Erste-Hilfe-Kurse. Diese Aufzählung ließe sich beliebig fortführen, doch leider fehlt dafür hier der Platz.
Der Vorstand des ADFC Frankfurt, gewohnt gut gelaunt: (von links) Klaus Schmidt-Montfort, Susanne Neumann, Schatzmeister Helmut Lingat, Anne Wehr, Sigrid Hubert, Ecki Wolf und Ingolf Biehusen
Foto: Peter Sauer
Bertram Giebeler als Leiter der Verkehrs-AG erinnert vor den 40 Anwesenden an die Wahlprüfsteine vor der Kommunalwahl, an den Beginn eines Beschilderungskonzepts in den westlichen Stadtteilen (das nur zögerlich fortgeführt wird), an Schutzstreifen im Hafentunnel, auf der Mainzer Landstraße und an die fahrradfreundlich geänderte Verkehrsführung im Bereich Rossmarkt/Kaiserstraße/Willy-Brandt-Platz. Hoffnung setzt er nach ersten Gesprächen auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Verkehrsdezernenten Klaus Oesterling – die Arbeitskontakte ins Dezernat sind gut. Erfreulich auch, dass Oesterling in führender Position an der bike-night teilnahm, neben dem hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. Zukünftig ist die aktive Mitarbeit des ADFC in allen Ortsbeiräten vorgesehen. Die Teilnahme am erstmalig durchgeführten "Parking-Day" in der Töngesgasse wertet Bertram als Erfolg. Immerhin wurde hier demonstriert, dass der öffentliche Raum zu mehr taugt als dem Abstellen von Autos.
Schatzmeister Helmut Lingat kann einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren und tut dies zur Erleichterung der Anwesenden in Form einer kurzen, auch für Laien verständlichen Übersicht. Die Kassenprüfer können angesichts seiner exakten und nachvollziehbaren Worte und Zahlen nur eine Entlastung empfehlen. Die wird ihm von der Versammlung gewährt.
Der Vorstand erhält per Wahlverfahren mit deutlicher Mehrheit die Zustimmung zu seiner Arbeit. Egon Schewitz wird ihm allerdings nicht mehr angehören, er tritt aus familiären Gründen zurück. Neu gewählt wird Klaus Schmidt-Montfort, der sich bereits seit einigen Jahren im ADFC engagiert (siehe auch Kasten "Neu im Vorstand: Klaus Schmidt-Montfort").
Nach der Wahl der Delegierten zur Landesversammlung ist dann allen Formalien an eine Vereinsmitgliederversammlung Genüge getan. Michael Bunkenburg, gewohnt korrekt bis zum Schluss, kann als Leiter des Abends endlich zum Platzwechsel in die Gaststätte des Bürgerhauses aufrufen.
Peter Sauer